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Kambodscha: Geschichte

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Kambodscha Geschichte TravelingWorld.de 5 5

Das Königreich Kambodscha, ein Staat im Südosten des asiatischen Kontinents, wurde bereits einige Jahrtausende v. Chr. besiedelt, insbesondere entlang des Flusses Mekong. Im 1. Jahrhundert v. Chr. etablierte sich unter den Funanesen das erste Königreich auf dem Gebiet des heutigen Kambodscha, das zudem über weitreichende Kultur- und Handelsverbindungen bis nach Arabien, Indien und China verfügte. Nach allmählichem Machtverlust ging das Königreich schließlich im Reich Chenla auf, das bis zum Ende des 8. Jahrhunderts weite Gebiete des Landes einnahm. Der Staat, maßgeblich entstanden durch den Einfall des Volkes Khmer, zerfiel schließlich in einen südlichen (von Java beherrschten) und einen nördlichen Teil. Erst im Jahre 802 gelang unter Jayavarman II. die Einigung der beiden Gebiete sowie die Begründung des Königreiches Kambodscha, welches zwischen dem 10. und 13. Jahrhundert seine Blütezeit erreichte. Die Hauptstadt des Reiches bildete Angkor, im heutigen Norden Kambodschas gelegen und aufgrund seiner Größe und Baukultur von weltweiter Bedeutung. Darüber hinaus gehörten angrenzende Gebiete der heutigen Nachbarländer Laos, Myanmar, Malaysia und Thailand ebenfalls zum Territorium des Königreiches. Ab dem 13. Jahrhundert verlor der Staat allerdings an Bedeutung und musste einige Gebiete an Vietnam und Thailand abtreten. Mitte des 15. Jahrhundert beendete die Eroberung Angkors durch thailändische Verbände endgültig die Herrschaft des berühmten Khmer-Reiches, das in den folgenden Jahrhunderten ständiges Streitobjekt zwischen Thailand und Vietnam bildete und damit in einen Vasallenstatus geriet. Im Jahre 1984 unterzeichnete Kambodscha schließlich einen Protektoratsvertrag mit Frankreich: Fortan Kolonialreich, begann auf der einen Seite die Erschließung und Ausbeutung wirtschaftlicher Ressourcen durch die Kolonialmacht, auf der anderen Seite wurde Kambodscha Ende des 19. Jahrhunderts benachbarten Territorium in Indochina politisch angegliedert. Ab 1866 wurde Phnom Penh zur Hauptstadt des Landes erklärt. Nachdem japanische Truppen während des 2. Weltkrieges Kambodscha besetzt hatten, rief König Norodom Sihanouk 1945 die Unabhängigkeit des Landes aus. Frankreich, das nach der Kapitulation der Japaner seine Gebiete auf kambodschanischem Boden zurückerhielt, widersetzte sich jedoch der Souveränitätsverkündung und behandelte das Land weiterhin als französisches Protektorat. Erst im Jahre 1949 erkannte die Kolonialmacht dem asiatischen Staat eine beschränkte Souveränität zu (im Rahmen eines Assoziationsabkommens), allerdings verblieb die Entscheidung über die politische Ausrichtung und die militärische Gewalt bei Frankreich. 1953 erklärte König Norodom Sihanouk zum zweiten Mal die Unabhängigkeit Kambodschas, was nach der Genfer Indochina-Konferenz ein Jahr später auch international Bestätigung fand (unter Beteiligung Frankreichs). Staatsoberhaupt Sihanouk übergab noch 1955 die Königswürde an seinen Vater Norodom Suramarit und übte politischen Einfluss fortan als Regierungschef seiner Sangkum Reastr Niyum (Popular Socialist Community) aus. Fünf Jahre später übernahm Sihanouk erneut die Macht in Kambodscha, verzichtete allerdings auf die bis dahin übliche Königswürde des Herrschers. Nach dem Eintritt der USA in den Vietnamkrieg brach das asiatische Land die diplomatischen Beziehungen ab und näherte sich fortan der Volksrepublik China an. 1970 vom pro-amerikanischen Regierungschef Lon Nol gestürzt, etablierte Staatsoberhaupt Sihanouk in Peking eine Exilregierung, die sich schließlich der kommunistischen Bewegung „Rote Khmer“ annäherte. Diese übernahm ab dem Jahre 1971 einzelne Gebiete Kambodschas; 1975 konnte die Hauptstadt Phnom Penh erobert werden. Unter dem Regime von Pol Pot, der die Demokratische Republik Kampuchea ausrief, geriet Kambodscha in die vollkommene politische Isolation. Obgleich vietnamesische Truppen schon wenige Jahre später – 1979 – das Land von den Roten Khmer befreien konnten, hatte das grausame Regime Pol Pots bis dahin zum Tode von Millionen Kambodschanern, zu Unterdrückung, Vertreibung, Umerziehung und Terror geführt. Im Jahre 1982 wurde in Malaysia eine Exilregierung unter Sihanouk gebildet (gebilligt von den Vereinten Nationen), zudem gab es eine Regierung unter Heng Samrins in der Hauptstadt Phnom Penh, letztere von den Vietnamesen eingesetzt. Nach dem Abzug der Besatzertruppen aus Kambodscha wurde erneut ein unabhängiger Staat ausgerufen, außerdem wurde der Bürgerkrieg durch eine Übergangsregierung – erneut unter Sihanouk – friedlich beigelegt. Nach ersten erfolgreichen Schritten zur Demokratisierung, unter anderem das Abhalten von Wahlen und die Etablierung einer Verfassung, schwelte der Konflikt zwischen Regierung und den (unter Verbot stehenden) Verbänden der Roten Khmer erneut auf, besonders in der Provinz Preah Vihear im äußersten Norden des Landes. Mitte der 1990er Jahre erreichte die bewaffnete Auseinandersetzung ihren Höhepunkt; Kambodscha geriet erneut in einen blutigen Bürgerkrieg. Das wirtschaftlich brach liegende Land zeichnete sich noch bis zum neuen Jahrtausend durch politische Instabilität aus. Nachdem 1998 der berüchtigte Diktator Pol Pot verstarb, gerieten die letzten Führer der Roten Khmer in Gefangenschaft bzw. kapitulierten freiwillig. In den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts flammten politische Konflikte zum Nachbarland Thailand auf. Nach der Machtübernahme des neuen Königs Norodom Sihamoni wurde die Errichtung eines Tribunals zur Aufklärung der Verbrechen der Roten Khmer vorangetrieben, welches seine Arbeit seit 2007 aufgenommen hat.

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