Kuwait: Geschichte

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Der asiatische Staat Kuwait, gelegen am nordwestlichen Ende des Persischen Golfes, erfuhr seine erste Besiedlung bereits weit vor der christlichen Zeitenwende. So bildete die vorgelagerte Insel Failaka um 3000 v.Chr. ein wichtiges Zentrum für den überregionalen Handel der Seefahrervölker. Aufgrund der idealen geographischen Lage setzten sich hier Mitte des 4. Jahrhunderts n.Chr. die Perser fest. Wenige Jahrhunderte später wurde die gesamte Region allmählich islamisiert; das Staatsgebiet des heutigen Kuwait geriet unter die Herrschaft des Kalifats von Medina bzw. Damaskus. Mit dem Erstarken der Abbasiden-Dynastie übernahmen ab Mitte des 8. Jahrhunderts die Kalifen von Bagdad die Macht über die Region am Persischen Golf. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts, nachdem sich erneut die Perser in Kuwait festsetzen konnten, geriet das Land in den Fokus europäischer Bestrebungen: So gründeten die Portugiesen auf der vorgelagerten und strategisch günstigen Insel Failaka eine eigene Handelsniederlassung, die allerdings nach wenigen Jahren aufgegeben werden musste. In den folgenden Jahrzehnten unterlag die Region der Einwanderung beduinischer Stämme (u.a. Anaiza), die sich am Persischen Golf niederließen und Siedlungen begründeten. Aus ihren Reihen wurde 1756 Scheich Sabah I. (aus der bedeutenden Familie Al-Sabah) zum Kalifen von Kuwait ernannt - was bis heute als Gründungszeitpunkt des Scheichtums gilt. Unter der faktischen Oberhoheit des Osmanischen Reiches etablierte sich der Kleinstaat als Handelsmetropole im Schiffverkehr zwischen Persien und Indien, aber auch als Ausgang- und Endpunkt innerarabischer Karawanen. Um sich der drückenden Übermacht des Osmanischen Reiches langfristig zu erwehren (seit 1829 hatte Kuwait die türkische Oberhoheit offiziell anerkannt), schloss das Land am Persischen Golf 1899 einen Schutzvertrag mit Großbritannien ab. Dies sicherte den Engländern nicht nur die faktische Kontrolle der Küstengewässer des Persischen Golfes, sondern auch den Einfluss auf außenpolitische Entscheidungen Kuwaits. Nachdem der asiatische Staat auf Grundlage dieser vertraglichen Bindungen in den 1920er Jahren weite Teile seiner Landesfläche an Saudi-Arabien abtreten musste (geregelt im Vertrag von Uquair), erhielt ein britisch-amerikanisches Konsortium in den 1930er Jahren Förderkonzessionen für die reichen Erdölvorkommen im Persischen Golf. Wenige Jahre nach dem 2. Weltkrieg gehörte Kuwait zu den weltweit größten Erdölproduzenten; zudem war es im Jahre 1960 Mitbegründer der OPEC. Nach rasanter wirtschaftlicher Entwicklung erhielt ein Jahr später seine vollständige staatliche Souveränität als erbliches Emirat, wobei britische Truppen zur Absicherung der Grenzen stationiert blieben. Insbesondere in den 1960er und 1970er Jahren kam es zu Auseinandersetzungen mit dem Nachbarland Irak, das 1973 gar etliche Grenzgebiete annektierte. In den 1980er Jahren sah sich Kuwait mit einer wirtschaftlichen und innenpolitischen Krise konfrontiert, man stellte sich zudem während des 1. Golfkrieges auf die Seite des Irak. Dessen Truppen marschierten nach erneuten Auseinandersetzungen 1990 in Kuwait ein und erklärten das Land zur irakischen Provinz. Nach Rückeroberung und Grenzsicherung durch internationale Truppen (unter Führung der Vereinigten Staaten von Amerika) anerkannte der Irak im Jahre 1994 die festgelegte Grenze zwischen beiden Ländern. Neben dem wirtschaftlichen Aufbau etablierten sich erste oppositionelle Strömungen und Demokratisierungsbestrebungen gegen die de facto-Alleinherrschaft des Sabah-Clans. Kuwait fungierte 2003 als Stützpunkt amerikanischer Verbände während der militärischen Intervention im Irak.

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