Niederlande Sehenswürdigkeiten von AmsterdamTravelingWorld.de55
Amsterdam ist Hauptstadt, obgleich sich der Regierungssitz der Niederlande im 50 km entfernten Den Haag befindet. Amsterdam liegt an der Mündung der Amstel und verdankt ihren Namen einem im 13. Jahrhundert gebauten Damm. Das Land war sumpfig und nass und daher schlecht zu besiedeln. Archäologen haben Pfähle im Boden gefunden, die belegen, dass Amsterdam größtenteils auf Holzpfählen gebaut wurde. Die größte Einnahmequelle der Stadt war jahrelang die Fischerei, bis Amsterdam in der 2. Hälfte des 14.
Jahrhunderts Mitglied der Hanse wurde und der Handel in der Stadt Einzug erhielt. Als dann SpanienPortugal besetzte und somit ein wichtiger Handelspartner für die aufblühende Hansestadt wegfiel, war diese gezwungen, den Import indischer Güter selbst vorzunehmen. So kam es, dass Amsterdam Ende des 17. Jahrhunderts als reichste Stadt Europas galt, in deren Lagerhäusern unzählige Gewürze, Stoffe und andere indische Waren auf den Weiterverkauf warteten. Der Krieg, in den die Niederlande mit Frankreich und England geriet, endete mit einem Sieg für Frankreich und führte zu deutlichen Handelseinbußen, da Amsterdam in dieser Zeit für die Schiffe der Handelsflotte unerreichbar war. So verlor die Stadt ihre herausragende Stellung als Handelshafen, schaffte es aber relativ zeitnah, sich stattdessen auf dem europäischen Geldmarkt zu behaupten. Als Louis Bonaparte zum König von Holland gekrönt wurde, erklärte er Amsterdam zur Hauptstadt, was jedoch die Verarmung der Stadt nur in Nuancen aufhalten konnte. Erst 1876 erlebte die brachliegende Hansestadt mit der Eröffnung des Noordzeekanaals, der eine Verbindung zur Nordsee und damit Wasserwege nach Großbritannien und den Vereinigten Staaten ermöglichte, den Aufschwung. Dennoch wurde Amsterdam nach dem 2. Weltkrieg von Rotterdam als Handelsstadt überholt. Seine liberale Politik hingegen hat die Stadt zu einem beliebten Ziel für Touristen aus aller Welt werden lassen. Die Altstadt Amsterdams ist die größte Europas und soll zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt werden. Die vielen Grachten, die ehemals zum Transport der importierten Güter dienten, werden von unzähligen Brücken überspannt. Die für Amsterdam charakteristische Neigung der schmalen Häuserfassaden ist auf die rund fünf Millionen Holzpfähle zurückzuführen, auf denen die Stadt erbaut wurde, die mittlerweile aber langsam zu vermodern beginnen. Heute werden jedoch ausschließlich Pfähle aus Beton verwendet, die für ein stabiles Fundament sorgen sollen. An vielen Häusergiebeln finden sich Flaschenzüge, mit denen früher das Mobiliar durch die Fenster ins Haus geschafft wurde. Die schmale und recht hohe Bauweise der Häuser erwies sich für das Hochschaffen von Möbelstücken als eher ungeeignet. Die zentrale Touristenattraktion der Stadt stellt das Anne-Frank-Haus dar, das dem jüdischen Mädchen Anne Frank, welches sich dort knappe zwei Jahre mit seiner und einer weiteren Familie vor der drohenden Deportation versteckt hielt, gewidmet ist. Anne Franks Tagebuch zählt mittlerweile zur Weltliteratur und wurde von der UNESCO ins Weltdokumentenerbe aufgenommen. Die im Van-Gogh-Museum ausgestellten Werke umfassen rund 200 Bilder sowie doppelt so viele Zeichnungen und bilden damit die größte Gemäldesammlung des niederländischen Malers Vincent Van Gogh. Darunter finden sich auch ein Selbstportrait und eine Version der Sonnenblumen. Überhaupt gilt die Stadt heute nicht nur aufgrund der einzigartigen Museenlandschaft als äußerst sehenswert: Amsterdam ist darüber hinaus Sitz wichtiger Bildungsinstitutionen, darunter die Vrije Universiteit, sondern auch wichtiger Knotenpunkt im internationalen Handels- und Wirtschaftsverkehr.