Saudi-Arabien: Politik und Wirtschaft

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Saudi-Arabien wird auf Basis eines Grundgesetztes aus dem Jahre 1992 als absolute Monarchie auf religiöser Grundlage des Islam geführt. Staatsoberhaupt ist derzeit König Abdallah bin Abdulaziz Al Saud, dessen Amtsantritt 2005 erfolgte. Die Thronfolge ist erblich und wird im Todesfall eines Königs über den Familienrat abgewickelt. Neben dem mit umfangreichen Kompetenzen zur Regierungsführung ausgestatteten Staatsoberhaupt nehmen Mitglieder der Königsfamilie bedeutende politische Ämter ein. Zwar existiert im Rahmen der absoluten Monarchie kein Parlament, dennoch verfügt Saudi-Arabien seit 1992 über eine sogenannte Beratende Versammlung, Madjis al-Shura, der insgesamt 150 (vom König ernannte) Repräsentanten angehören. Das auf vier Jahre begrenzte Amt ist auf die Beratungsrolle beschränkt, darüber hinaus können Gesetzesvorschläge eingebracht werden. Politische Parteien sind von keinerlei Bedeutung. Verwaltet wird Saudi-Arabien über die Einteilung in 13 Provinzen: Baha, al-Hudud asch-schamaliyya, Dschauf, Medina, Qasim, Riad, Asch-Scharqiyya, Asir, Hail, Dschaizan, Mekka, Nadschran und Tabuk. Das vorderasiatische Land ist ferner Mitglied der Vereinten Nationen, WTO, OPEC, Arabische Liga und vielen weiteren internationalen Verbänden und Organisationen. Die Bevölkerung umfasst zumeist Saudi-Arabier, daneben auch Ägypter, Sudanesen, Jordanier, Palästinenser und Asiaten (vielfach Gastarbeiter). Das jährliche Bevölkerungswachstum liegt bei rund 2,5 %.

Saudi-Arabien erwirtschaftete im Jahre 2007 ein Bruttoinlandsprodukt von rund 403 Mrd. USD. Das Land zählt, maßgeblich bedingt durch seine reichen Vorkommen an Erdöl- und Erdgas, zu den wohlhabenden Staaten der Erde. Die wirtschaftliche Entwicklung gestaltet sich seit einigen Jahren durchweg positiv, obgleich die fehlende Diversifikation eine hohe Krisenanfälligkeit birgt. Saudi-Arabien hat überdies mit einem starken Bevölkerungswachstum und einer hohen Arbeitslosigkeit der Bevölkerung zu kämpfen. Die Regierung ist um schrittweise Liberalisierung und Subventionsabbau bemüht, zudem sollen mehr qualifizierte Arbeitsstellen mit Einheimischen besetzt werden. Durch die starke Konzentration auf die Erdölförderung (Saudi-Arabien ist weltweit größter Exporteur) ist das Land in hohem Maße abhängig von den Weltmarktpreisen. Im industriellen Sektor haben sich in den vergangenen Jahrzehnten wichtige petrochemische und metallverarbeitende Standorte herausgebildet. Darüber hinaus verfügt der vorderasiatische Staat über reiche Vorkommen an Bodenschätzen wie Gold, Silber, Eisen und Zinn. Die Landwirtschaft konzentriert sich auf den Anbau von Getreide, Reis, Gemüse und Datteln, ferner wird auch Viehhaltung betrieben. Die heiligen Stätten Mekka und Medina sind jährlich Anlaufstelle für hunderttausende Pilger, was dem Staat eine zusätzliche Einnahmequelle verschafft. Saudi-Arabien ist auf den Export von Erdöl und Erdölprodukten ausgerichtet, eingeführt werden hingegen Maschinen, Fahrzeugen und Industriegüter. Haupthandelspartner sind die USA, Japan, China, Südkorea und die EU-Staaten.

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