Taiwan: Lage und Natur

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Der südostasiatische Staat Taiwan befindet sich inmitten des Pazifischen Ozeans. Zwar verfügt das Land über keinerlei direkte Nachbarländer, ist aber durch die Luzonstraße im Süden und die Formosastraße im Nordwesten nur wenige Kilometer von den Philippinen bzw. dem chinesischen Festland getrennt. Im Nordosten schließt sich außerdem die japanische Inselgruppe Ryukyu an. Neben der Hauptinsel Taiwan (auch unter der Bezeichnung Formosa bekannt) gehören etwa 70 vorgelagerte Inseln zum Staatsgebiet, darunter die Pescadores-Inseln, Quemoy und Mantzu. Das landschaftliche Terrain der Hauptinsel weist einen überwiegend gebirgigen Charakter auf, wobei die Bergketten im Landesinneren und im östlichen Teil der Insel eine Höhe von über 3000 m über dem Meeresspiegel erreichen. Das von zahlreichen Tälern, Schluchten und Flussläufen durchzogene Gebirgssystem geht im Westen der Insel zunächst in Hügelland, später in ein dicht besiedeltes Tiefland über. Im Osten fallen die Erhebungen steil zur Küstenlinie des Pazifischen Ozeans ab. Die Hauptstadt Taiwans, Taipeh, befindet sich im äußersten Norden des Inselstaates. Klimatisch verzeichnet das Land subtropische bzw. tropische Bedingungen. Es herrschen durchgängig hohe Temperaturen, die je nach Höhenlage auch gemäßigt ausfallen können. Die Niederschlagsmengen liegen in den südlichen Landesteilen bei rund 1800 mm, gen Norden werden deutlich höhere Werte gemessen. Die Republik China ist ganzjährig von Erd- und Seebeben bedroht, zudem treten in den Sommermonaten häufig Wirbelstürme auf.

Trotz der dichten Besiedlung Taiwans weisen Flora und Fauna des Inselstaates eine erstaunliche Vielfalt auf. Knapp die Hälfte der Landesfläche ist bewaldet: In den Küstengebieten wachsen ausgedehnte Mangrovenwälder, im Tiefland und Hügelland auch Bambus-, Palmen-, Zypressen- und Akazienbestände. Kampferbäume, ein immergrüner Baum aus der Familie der Lorbeergewächse, ist hier ebenso beheimatet wie Wacholder, Zedern und Azaleen. Buchen, Ulmen und Ahorn bestimmen prägen das landschaftliche Bild des Landesinneren; in den Gebirgen sind zusätzlich Tannen-, Kiefer- und Fichtenwälder, aber auch Graslandschaften zu finden. Ursprünglich galt Taiwan als eine der waldreichsten Inseln im Pazifischen Ozean. Rodungen und die rasche industrielle Entwicklung des Landes haben allerdings dazu beigetragen, dass weite Flächen heute keinen Baumbestand mehr aufweisen. Vielerorts sind daher auch Lebensräume der einzigartigen Tierwelt verloren gegangen. In den letzten Jahren bemüht sich die Regierung durch Schaffung neuer Nationalparks und Schutzgebieten, seltene Arten dauerhaft zu schützen und ihren Bestand nachhaltig zu schützen. Taiwan ist die Heimat etlicher Affenarten, Hirscharten und Schwarzbären, sowie auch zahlreichen Nutztieren (Büffel, Geflügel, Schafe, Ziegen). Hinzu kommt eine artenreiche Vogelwelt mit Fasanen, Raben, Enten und Reihern. Salamander, seltene Echsen-, Frosch- und Schmetterlingsarten sind ebenfalls anzutreffen. Die Gewässer des Ostchinesischen bzw. Südchinesischen Meeres sind darüber hinaus äußerst fischreich.

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