Burundi: Geschichte
Burundi Geschichte
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Burundi, ein kleiner Binnenstaat im Osten Afrikas, erfuhr seine früheste Besiedlung bereits weit in vorchristlicher Zeit durch unterschiedlichste Pygmäen-Stämme, darunter vor allem die Twa. Zwar fehlen genaue schriftliche Zeugnisse, doch wird angenommen, dass die Stämme der Twa ab dem 7. Jahrhundert n.Chr. zunächst vom Bantu-Volk der Hutu verdrängt wurden, welche von Norden her in die Region einwanderten. Im 15. und 16. Jahrhundert folgten ihnen schließlich die Tutsi, ein kriegerisches Hirtenvolk aus dem heutigen Äthiopien und Ägypten. Über die ethnischen Unterschiede zwischen Hutu und Tutsi und der angeblichen, obgleich nicht zahlenmäßigen Überlegenheit des letztgenannten Volkes gab und gibt es noch immer abweichende Forschungsmeinungen. Fest steht, dass die Tutsi nach der Unterwerfung der einheimischen Bevölkerung im 17. Jahrhundert das Königreich Burundi begründeten. Im Jahre 1890 wurde das Land gemeinsam mit dem heutigen Tansania und Ruanda der Kolonie „Deutsch-Ostafrika“ zugeschlagen. Im 1. Weltkrieg besetzten belgische Verbände die Region – und auch nach Kriegsende verblieb das Protektorat Ruanda-Urundi im Rahmen eines Völkerbundmandats in der Hand Belgiens. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges UN-Treuhandgebiet (ebenfalls unter belgischer Verwaltung), wurden die Entkolonisation Burundis und die Trennung vom Nachbarland Ruanda vorbereitet. Der Gewährung einer inneren Selbstverwaltung 1961 folgte schließlich ein Jahr später die Entlassung in die vollständige staatliche Souveränität. Nach instabilen politischen Verhältnissen, getragen von Grenzstreitigkeiten und dem ethnischen Konflikt zwischen den beiden Volksgruppen Hutu und Tutsi, gelangte nach einem Militärputsch 1966 Michel Micombero an die Macht. Nach Ausrufung der Republik regierte der neue Staats- und Regierungschef auf Grundlage der Einheitspartei UPRONA (Union pour le Progrès National). Der wachsenden Dominanz der Tutsi stand fortan die Verfolgung und Verdrängung der Hutu gegenüber: Mehrere Putschversuche derselben, unter anderem 1969 und 1972, wurden blutig niedergeschlagen und endeten in der Ermordung und Vertreibung hunderttausender Hutus. Nach dem gewaltsamen Sturz Micomberos übernahm im Jahre 1976 schließlich Oberstleutnant Jean-Baptiste Bagaza die Regierungsverantwortung. Unter seiner Führung wurden einerseits nicht nur viele infrastrukturelle Maßnahmen durchgeführt, sondern vor allem eine allmähliche Entspannung der ethnischen Konflikte zwischen den Hutu und Tutsi erreicht. Andererseits brachte sein Konfrontationskurs gegenüber der Kirche neue Schwierigkeiten für den kleinen afrikanischen Staat: 1987 wurde Bagaza in einem unblutigen Militärputsch seines Amtes enthoben – der Major Pierre Buyoya konnte die Macht auf sich vereinigen. Bereits ein Jahr später flammten die ethnischen Spannungen erneut auf, es kam zu blutigen Niederschlagungen von Hutu-Aufständen im Norden Burundis, wieder mit tausenden Toten und Flüchtlingsströmen in die Nachbarstaaten. In den folgenden Jahren unternahm die Regierung zahlreiche Versuche zur schrittweisen Demokratisierung des Landes, unter anderem durch Zulassung von Oppositionsparteien und verfassungsmäßig garantierten Rechten. Doch schon kurz nach den Präsidentschaftswahlen 1993, die mit Melchior Ndadaye ein Hutu-Politiker gewinnen konnte, folgte eine neue Welle der Gewalt: Der Präsident fiel einem blutigen Militärputsch zum Opfer, ethnische Massaker führten zu hunderttausenden Toten und Flüchtlingen. Die Eskalation dauerte auch nach der Wahl des früheren Machthabers Buyoya im Jahre 1996 weiter an. Erst nach zahlreichen Vermittlungsversuchen und Verhandlungen konnte 2003 der Friedensprozess zwischen den Hutu-Rebellen und der Regierung allmählich forciert werden, maßgeblich unterstützt durch afrikanische und internationale Truppen der UN. Nach Annahme einer neuen Verfassung und erfolgreich durchgeführten Parlaments- und Präsidentschaftswahlen wurden die stationierten internationalen Truppen seit 2005 stetig reduziert.
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Kontinent: |
Afrika |
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Hauptstadt: |
Bujumbura |
Einwohner: |
8.390.000 |
Fläche: |
27.830 km² |
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