Niger: Politik und Wirtschaft

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Niger wird auf Grundlage der Verfassung aus dem Jahre 1999 als Republik mit semi-präsidentiellem System geführt. Das auf fünf Jahre direkt gewählte Staatsoberhaupt, gleichzeitig Oberbefehlshaber der Streitkräfte, verfügt über exekutive Kompetenzen zur Regierungsführung und über die Option zur Auflösung des Parlamentes. Derzeitiger Präsident Nigers ist Mamadou Tandja, dessen Amtsantritt am 04.12.2004 erfolgte. Eine einmalige Wiederwahl ist laut Verfassung möglich. Dem Einkammerparlament gehören insgesamt 113 auf ebenfalls fünf Jahre gewählte Repräsentanten an. Eine Mindestanzahl von 10 % der Sitze ist Frauen vorbehalten. Zu den bedeutendsten politischen Parteien des Landes zählen die MNSD (Mouvement National de la Societé Développement), die ANDP (Alliance Nigérienne pour la Démocratie et le Progrès), die RDP (Rassemblement pour la Démocratie et le Progrès), die PNSD (Parti pour le Socialisme et la Démocratie au Niger), sowie etliche kleinere Bewegungen. Niger ist ferner Mitglied der Vereinten Nationen, Weltbank, IWF, WHO, WTO und der Afrikanischen Union, darüber hinaus ist das Land in vielen anderen Organisationen vertreten. Verwaltet wird Niger über die Einteilung in acht Regionen: Agadez, Diffa, Dosso, Maradi, Tahoua, Tillabéri, Zinder und Niamey (Hauptstadtdistrikt). Die Bevölkerung des Landes umfasst unterschiedlichste Ethnien, darunter Zarma, Songhai, Djerma, Haussa, Fulbe, Kanouri und Tuareg. Das jährliche Bevölkerungswachstum wird mit etwa 3,3 % beziffert.

Das Bruttoinlandsprodukt von Niger betrug im Jahre 2007 rund 4,174 USD, womit das Land zu den ärmsten Staaten der Erde zählt. Die wirtschaftliche Lage hat sich in den vergangenen Jahren zwar leicht verbessert, trotzdem ist Niger in hohem Maße von internationalen Geldgebern und klimatischen Bedingungen (jährliche Niederschlagsmenge) abhängig. Neben der Auslandsverschuldung gelten die Bevölkerungsarmut und die geringe Lebenserwartung noch immer als gravierende Probleme. Die von der Regierung ausgegebenen Ziele zur Investition in Bildung, das Gesundheitswesen sowie in die langfristige Sicherung der Wasserversorgung zeigen inzwischen erste Erfolge – auch dank dem Umstand, dass die aktuelle politische Lage als relativ stabil zu bezeichnen ist. Zudem werden insbesondere durch den Bergbau vermehrt ausländische Investoren gewonnen. Niger verfügt über reichhaltige Vorkommen an Zinn, Uran, Kohle, Gold, Eisen, Salz und Phosphat, aber auch Erdöl. Ein Großteil des Bruttoinlandsproduktes wird aber in der Landwirtschaft erbracht. Hier werden, überwiegend für die Eigenversorgung der Bevölkerung, Hirse, Maniok, Bataten, Baumwolle und Reis angebaut. Darüber hinaus spielen Viehhaltung (Pferde, Kamele, Ziegen, Schafe und Rinder) und Fischfang eine bedeutende Rolle. Die Industrie beschränkt sich überwiegend auf die Holz-, Textil- und Nahrungsmittelverarbeitung, aber auch auf den Telekommunkationsbereich und den Bergbau. Die Tourismusbranche bietet dank der Naturschönheiten Nigers großes Potential, ist aber durch die politische Lage des Öfteren in Gefahr. Das westafrikanische Land exportiert vor allem Uran, Baumwolle, Gemüse und Vieh; ist hingegen auf die Einfuhr von Nahrungsmitteln, Rohstoffen, Fahrzeugen, Konsumgütern etc. dringend angewiesen. Haupthandelspartner Nigers sind Frankreich, Großbritannien, Deutschland und Nigeria.

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