Ruanda: Geschichte
Ruanda Geschichte
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Ruanda, ein Binnenstaat im östlichen Afrika, wurde vermutlich bereits um 6000 v.Chr. durch die Twa, ein Pygmäenvolk, besiedelt. Ab dem 7. Jahrhundert erreichte mit den Hutu ein Bantu-Volk die Region, denen im 15. Jahrhundert schließlich das aus dem Norden stammende
Hirtenvolk der Tutsi folgte. Diese errichteten als herrschende Oberschicht einen aristokratischen Staat mit monarchischer Spitze. Durch den Helgoland-Sansibar-Vertrag 1890 der deutschen Kolonialmacht zuerkannt und ab 1899 als Protektorat Deutsch-Ostafrikas endgültig kontrolliert, übernahmen ab 1916 englische und belgische Truppen die Macht in Ruanda. Letztere verwalteten das Gebiet als „Ruanda-Urundi“ bis zur Mandatsübernahme der UNO im Jahre 1946. Die weitesgehende Privilegierung der Tutsi-Minderheit seitens der Belgier entlud sich 1959 im gewaltsamen Aufstand durch die Hutu – ein Konflikt, dessen ethnische Wurzeln bis heute zu schweren Auseinandersetzungen beider Volksgruppen führt. Viele tausend Tutsi flohen bereits zu diesem Zeitpunkt in benachbarte Länder. Nach der Abtrennung Burundis erhielt Ruanda im Jahre 1962 als Republik unter dem ersten Präsidenten Grégoire Kayibanda die Unabhängigkeit. Aufgrund sozialer Spannungen übernahm 1973 Generalmajor Juvénal Habyarimana, ein Hutu, nach einem Militärputsch die Macht und etablierte fortan ein Einparteiensystem im Staat. Das Amt des Staatspräsidenten bekleidete er nach zahlreichen Wiederwahlen bis zu seinem Tode im Jahre 1994. Vier Jahre zuvor hatten die Tutsi mithilfe der FPR (Front Patriotique Rwandaise) die Macht der Hutu erstmals herausgefordert, indem sie ausgehend von Uganda in ruandisches Staatsgebiet eindrangen. Zwar richtete die Regierung 1992 als Voraussetzung für ein Friedensabkommen ein Mehrparteiensystem ein, welches im gleichen Jahr zunächst auch unterzeichnet wurde. Doch bildete die Umsetzung erhebliche Schwierigkeiten, die schließlich zur Eskalation der ethnischen Konflikte beider Volksgruppen führten, obgleich der UN-Sicherheitsrat der Entsendung einer Friedenstruppe im Jahre 1993 zugestimmt hatte. Nachdem das Flugzeug des Staatspräsidenten Habyarimana und dem Präsidenten Burundis aus ungeklärten Umständen abgeschossen wurde, entlud sich der über Jahre schwelende Konflikt in einem Bürgerkrieg, der zunächst über 1 Million Tutsi, verfolgt durch die Hutu-Milizen und das Militär, das Leben kostete. Als sich die FPR schließlich durchsetzte und das Staatsgebiet erobern konnte, mussten 2 Millionen Hutu aus ihrer Heimat in die benachbarten Staaten fliehen, zudem waren viele Binnenflüchtlinge zu verzeichnen. Eine Regierung der nationalen Einheit, in Koalition beider Volksgruppen durch die siegreiche FPR gebildet, wurde besonders 1994 durch den weitergehenden Völkermord überschattet. Durch die Rückführung und Integration der Flüchtlinge Ruandas kam es weiter zu blutigen Racheakten und Menschenrechtsverletzungen. Seit 1995 führen die Gerichtshöfe und das von der UN eingerichtete Kriegsverbrechertribunal eine umfangreiche Aufarbeitung der Geschehnisse aus dem Jahre 1994 durch. Zur Jahrtausendwende übernahm mit Paul Kagame ein Angehöriger der Tutsi die Regierung, der zudem in den ersten freien Wahlen seit der Unabhängigkeit 2003 im Amt bestätigt wurde.
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Kontinent: |
Afrika |
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Hauptstadt: |
Kigali |
Einwohner: |
8.648.000 |
Fläche: |
26.338 km² |
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