Vor Reisen in den Sudan sollten Urlauber einige grundsätzliche Hinweise beachten: In nahezu allen nordafrikanischen Ländern besteht (insbesondere in den entlegenen Wüstengebieten) ein erhöhtes Risiko von Entführungen, Anschlägen und Überfallen auf Touristen. Aufenthalte in der Region Darfur und in den Grenzgebieten des Nordens (Tschad, Libyen, Ägypten) sind ebenso zu vermeiden wie Fahrten in das Grenzgebiet zu Eritrea. Darüber hinaus besteht für Reisen in einige Regionen des Süd-Sudan die Genehmigungspflicht der sudanesischen Behörden. Trotz dem 2005 geschlossenen Friedensabkommen zwischen den ehemaligen Bürgerkriegsparteien können ethnisch motivierte und teils gewalttätige Konflikte allerorts ausbrechen. Touristen sollten sich weiterhin, unter anderem infolge der jahrelangen Kriegswirren, auf eine mangelhaft ausgebaute Infrastruktur einstellen, die beispielsweise das Reisen über Land erheblich erschwert. Deutsche Staatsangehörige benötigen zur Einreise einen gültigen Reisepass (ohne israelische Einreisestempel), sowie ein Visum, das bei der zuständigen Botschaft in Berlin beantragt werden kann. Bei einem Aufenthalt von über drei Tagen ist zusätzlich eine Registrierung bei den Behörden in der Hauptstadt Khartum notwendig.
Ausreichender Impfschutz ist empfehlenswert. Die medizinische Versorgung im Land entspricht keinesfalls dem europäischen Standard. Trotzdem Reisen in den Sudan vielen Beschränkungen unterliegen, hat das Land viele interessante Sehenswürdigkeiten und touristische Highlights zu bieten. Auf dem Programm stehen sollte zunächst ein Besuch der Hauptstadt Khartum, gelegen am Zusammenfluss vom Weißen Nil und Blauen Nil. Die relativ junge Stadt (ihre Gründung erfolgte erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts) mit ihren heute über zwei Millionen Einwohnern ist das wirtschaftliche und politische Zentrum des Landes, darüber hinaus auch ein wichtiger Bildungsstandort. Es lockt eine abwechslungsreiche Museenlandschaft – zu empfehlen ist vor allem ein Besuch des Nationalmuseums, das eine imposante historische Sammlung enthält - und die traditionelle nordafrikanische Architektur. Längst gibt es aber nicht nur eindrucksvolle Sakralbauten wie die Große Moschee oder den alten Präsidentenpalast zu sehen, sondern auch moderne Gebäude wie das kürzlich eröffnete Burj al-Fateh – ein Fünf-Sterne-Hotel mit ovaler Fassade. Geschichts- und Kulturfans kommen sicherlich landesweit voll auf ihre Kosten; die Stadt Meroe allerdings, gelegen nordwestlich Khartums, darf keinesfalls auf der Liste der Sehenswürdigkeiten fehlen: Meroe bildete einst die Hauptstadt des antiken Reiches Kusch – und ist damit zweifelsohne eine der wichtigsten archäologischen Stätten in Nordafrika. Die Reste der Tempelanlagen, nubischen Pyramiden und Gebäudekomplexe gehören heute zum Weltkulturerbe der UNESCO. Insbesondere die Städte in der Region Nubien sind bekannt für ihre geschichtsträchtigen und imposanten Relikte längst vergangener Reiche. Wer sich allerdings lieber der reizvollen Landschaft und Natur zuwenden möchte, dem sei ein Besuch des Dinder-Nationalparks (im äußersten Osten Sudans gelegen) ebenso empfohlen wie eine Reise auf dem Nil, mit seinen über 6600 km der zweitlängste Fluss der Erde.
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