Zentralafrikanische Republik: Geschichte

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In der Zentralafrikanischen Republik, einem Binnenstaat auf dem afrikanischen Kontinent, zeugen zahlreiche archäologische Funde von einer vorchristlichen Besiedlung, vorwiegend von Stämmen der Pygmäen. Insbesondere zu Beginn des 1. Jahrtausends n.Chr. scheint die Region unter dem Einfluss starker Migrationsbewegungen unterschiedlichster negroider Völker gestanden zu haben. Im Mittelalter festigten die einzelnen indigenen Gesellschaften (z.B. Bongo und Banda) lokale Machtbereiche. Zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert blühte in der Region der heutigen Zentralafrikanischen Republik (vormals nach dem Fluss Ubangi unter der gleichnamigen Bezeichnung bekannt) der Sklavenhandel, einerseits durch die Portugiesen und Holländer, andererseits durch arabische Kaufleute aus dem Nordosten. Ab etwa 1885 richteten schließlich die Franzosen ihren Fokus auf das Land: Nach der Gründung der heutigen Hauptstadt Bangui im Jahre 1889 setzte wenig später die militärische Besetzung ein, allerdings gegen erheblichen Widerstand anderer Kolonialmächte. Wenige Jahre darauf wurde das Territorium zur französischen Kolonie Ubangi-Schari erhoben, 1910 dann Bestandteil des Generalgouvernements Französisch-Äquatorialafrika. Trotz erheblicher Bestrebungen der einheimischen Bevölkerung verblieb das Land noch einige Jahrzehnte in der französischen Fremdherrschaft. Seit 1946 als Überseeterritorium mit beschränkter Selbstverwaltung geführt, etablierte sich bald die Unabhängigkeitsbewegung MESAN (Mouvement d'Évolution Sociale de l'Afrique Noire), die auf eine rasche Loslösung von der Fremdherrschaft drängt. Im Jahre 1958 wurde dem zentralafrikanischen Staat zunächst die innere Autonomie im Rahmen der Französischen Gemeinschaft zugestanden, zwei Jahre später erfolgte dann die endgültige Entlassung in die Unabhängigkeit, zunächst unter dem Präsidenten David Dacko. Dieser führte eine Politik der engen Verknüpfung mit Frankreich, zugleich etablierte er die MESAN als Einheitspartei und sorgte für die Unterdrückung oppositioneller Aktivitäten. Nach einem Militärputsch übernahm 1966 Jean-Bédel Bokassa die Macht im Staat (seit 1972 auf Lebenszeit) und baute ein diktatorisches Regime mit Terrorherrschaft, Unterdrückung und Folter auf, in dem oppositionelle Kräfte nahezu vollständig ausgeschaltet wurden. Nach der Einführung einer konstitutionellen Monarchie 1976 rief sich Bokassa noch im gleichen Jahr zum Kaiser Bokassa I. aus. Nach Landesweiten Protesten und Unruhen gegen die Regierung nutzte der ehemalige Präsident Dacko einen Aufenthalt Bokassas in Libyen zum Putsch: Erneut übernahm er die Macht in der (wieder-) proklamierten Zentralafrikanischen Republik. In enger Zusammenarbeit mit Frankreich putschte sich bereits 1981 General André Kolingba an die Macht, bestätigt durch eine Wahl 1986. Trotz einer grundsätzlich diktatorischen Staatsführung führten nationaler und internationaler Druck zu ersten Schritten einer Demokratisierung im Lande. So wurde eine Zivilregierung gebildet, sowie 1991 politische Parteien und Gewerkschaften zugelassen. Zwischen 1993 und 2003 konnte Ange-Félix Patassé die Macht auf sich vereinigen, der sich in beiden Amtszeiten massiven Korruptionsvorwürfen, ethnischen Auseinandersetzungen und blutigen Unruhen gegenüber sah. Nach seinem Sturz übernahm General François Bizizé die Regierungsgewalt des Landes, das innenpolitisch unter anderem durch die aktuelle Krise in der Region Darfur (Sudan) überaus instabil ist.

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