Kosovo: Sehenswürdigkeiten von Pristina

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Pristina ist die Hauptstadt und zugleich größte Stadt des Kosovo. Der kleine Staat mit einer Größe von etwas über 10.000 qkm, was etwa einer 2/ 3-Fläche Schleswig Holsteins entspricht, liegt im Herzen der Balkanhalbinsel. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Kosovo nach dem 1. Balkankrieg größtenteils Serbien zugesprochen, ein kleiner Teil wurde Montenegro zugeschlagen. In den folgenden Jahrzehnten gehörte der Kosovo als Teil Serbiens zum kommunistischen Jugoslawien. Während des 2. Weltkrieges ging der Kosovo an den zur damaligen Zeit italienischen Versallenstaat Albanien. Erst Anfang der 1960er Jahre wurde aus dem autonomen Gebiet eine autonome Provinz innerhalb Serbiens. Ende der 1980er Jahre hob das serbische Parlament die Autonomie auf, und viele Kosovaren flüchteten bereits während der Jugoslawienkriege in andere Länder Europas, obgleich es im Kosovo selbst bis dahin zu keinerlei kriegerischen Handlungen gekommen war. Ende der 1990er Jahre wurde Pristina im Zuge des Kosovo-Konfliktes stark in Mitleidenschaft gezogen. Am 17.02.2008 erklärte der Kosovo seine Unabhängigkeit. Etwa ein Drittel der UN-Mitgliedsstaaten haben das Territorium als souveränen Staat anerkannt, die übrigen zwei Drittel sehen den Kosovo als Teil Serbiens und keinesfalls als eigenständigen Staat, auch wenn die serbische Regierung in dem Gebiet keinerlei Kontrolle mehr ausübt. Pristina ist das politische, kulturelle und wirtschaftliche Zentrum des Kosovo. In der Zeit, als das Land zu Serbien gehörig war, wurde Pristina umfassend modernisiert. Im Zuge dessen verschwanden viele historische Gebäude. Durch die Kriegswirren in den Folgejahren kam es zu schweren Beschädigungen der wenigen übrigen Bauten. Emin Giku, das ehemalige in der Altstadt gelegene Residenzgebäude aus dem 18. und 19. Jahrhundert, beherbergt heute eine Ausstellung, die das traditionelle Leben der Kosovo-Albaner zeigt. Das Anwesen besteht aus drei Hauptgebäuden und zwei Höfen. Die Aufgabe des Uhrenturms (Kulla e Sahatit) bestand lange Zeit darin, die auf dem Markt arbeitenden Muslime an die Gebetszeit zu erinnern. So konnten alle Händler ihre Läden zur selben Zeit schließen und wieder öffnen, ohne dass es zu einer Bevorzugung der nahen Konkurrenz kommen konnte. Der 26 m hohe, im 19. Jahrhundert errichtete Turm weist große Ähnlichkeit mit dem Uhrenturm in Skopje auf. Der aus Sandsteinziegeln gebaute Turm steht direkt neben der gleichnamigen Moschee. Der Bazaar von Pristina gilt als lebendigste Gegend der Hauptstadt. Hier, östlich der Rruga Ilir Konusheci, bieten zahlreiche Händler Waren aller Art an, neben Obst und Gemüse und weiteren Lebensmitteln werden auch Mobiltelefone, Autoersatzteile und albanische Flaggen feilgeboten. Viele Händler sind zurückgekehrte Flüchtlinge, die vereinzelt deutsch, englisch oder italienisch sprechen. Die Moschee Sultan-Mehmet-II.-al-Fâtih wurde Mitte des 15. Jahrhunderts von dem gleichnamigen Eroberer erbaut. Die mit Malereien geschmückte Moschee liegt im Herzen der Altstadt und zählt zu den wenigen weitestgehend erhaltenen architektonischen Denkmälern Pristinas. Nordwestlich der Moschee gelegen, findet sich der große Hammam. Das große osmanische Badehaus befindet sich jedoch in einem Zustand, der Renovierung und Restaurierung unabdingbar macht. Der zwischen Badehaus und Moschee gelegene Platz ist gerade in den Sommermonaten ein beliebter Treffpunkt der älteren Kosovo-Albaner. Das Monument für die Helden des Kosovo dürfte das weltweit das Einzige sein, das für eine Niederlage errichtet wurde. Es erinnert an die Schlacht vom Kosovo Ende des 14. Jahrhunderts und den erfolglosen Widerstand der Serben gegen die Türken. Errichtet wurde es von dem Architekten Alexander de Roco und steht in der Pristina-Mitrovica-Straße auf dem Kosovo-Feld (Kosovo Polje). Das Monument ist begehbar und bietet Besuchern einen wunderbaren Ausblick auf die nahe Umgebung. Die vom kroatischen Architekten Andrija Mutnjakovic entworfene Nationalbibliothek ist ein besonderes Gebäude. Die nahezu 16.500 qm große Bibliothek ist mit knapp 100 weißen, unterschiedlich großen Glaskuppeln ausstaffiert und beherbergt über 5000 alte und einzigartige Bücher und Aufzeichnungen, die teilweise bis ins 16. Jahrhundert zurückreichen.

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