Indien: Politik und Wirtschaft
Indien Politik und Wirtschaft
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Indien ist seit der Verfassung von 1950 eine parlamentarische Demokratie. Premierminister und Regierungsschef Indiens ist seit 2004 Manmohan Singh von der Kongresspartei. Seit 2002 ist A.P.J. Abdul Kalam Staatspräsident des Landes. Allerdings kommt er hauptsächlich repräsentativen Pflichten nach.
Das indische Parlament besteht aus zwei Kammern – dem Unterhaus (Lok Sabha) und dem Oberhaus (Rajya Sabha). Die 552 Mitglieder des Unterhauses werden alle 5 Jahre gewählt und bilden die gesetzgebende Gewalt. 530 Mitglieder werden in den indischen Bundesstaaten und 20 Abgeordnete in den Unionsterritorien gewählt. Zwei der Mitglieder werden vom Staatspräsidenten direkt ernannt.
Ein Drittel der insgesamt 250 Mitglieder des Oberhauses wird alle zwei Jahre neu gewählt. Zwölf Mitglieder des Oberhauses ernennt der Staatspräsident, während die restlichen 238 Abgeordneten von den Parlamenten der Bundesstaaten und Unionsterritorien gewählt werden. Das Oberhaus ist damit praktisch die Ländervertretung im indischen Parlament.
Bei untersschiedlichen Abstimmungsergebnissen gibt es eine gemeinsame Sitzung der beiden Parlamentskammern.
Die Regierungschefs in den Bundesstaaten und Unionsterritorien werden als Chief Minister bezeichnet. Sie werden bei der Möglichkeit zur Wiederwahl für 5 Jahre vom jeweiligen Parlament gewählt. Eigentliches Oberhaupt ist aber der Gouverneur, der aber nur repräsentative Aufgaben hat.
Aufgrund der sehr vielfältigen Parteienlandschaft ist es nach Wahlen fast immer notwendig, Koalitionen auf Bundes- oder Bundesstaatsebene zu bilden. Aufgrund der Vielzahl von Parteien, die zu Wahlen antreten, gibt es keine herausragende Partei im Land, die alleine regieren könnte. Nach den Wahlen 1998 wurde eine Regierungskoalition aus 13 Parteien gebildet.
Neben der Kongresspartei gibt es 7 weitere Parteien, die auf Bundesebene aktiv sind. Dazu gibt es in den Bundesstaaten und Unionsterritorien eine dreistellige Anzahl von regionalen Parteien.
Die 1991 begonnene Deregulierung und Privatisierung der indischen Wirtschaft führte zu einem immensen Wirtschaftswachstum. Zwischen 1998 und 2006 wuchs das indische Bruttoinlandsprodukt um durchschnittlich 6,12 Prozent im Jahr. Obwohl die indische Wirtschaft in manchen Bereichen schon Weltniveau erreicht hat, zählt das Land aufgrund der großen Bevölkerung beim Pro-Kopf-Einkommen immer noch zu den Entwicklungsländern.
Die indische Wirtschaft hat im allgemeinen mit einer veralteten Infrastruktur, mit Problemen bei der Energieversorgung, mit Korruption und mit manchmal noch vorhandenen staatlichen Eingriffen zu kämpfen (Industrie- und Bankensektor).
Der Außenhandel trägt in Indien nur wenig zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei. Im Jahr 2004 betrug der Wert der Exportwaren knapp 19 Prozent des BIP und der Importwaren ca. 22,5 Prozent. Das bedeutet, dass Indien mit einem Außenhandelsdefizit zu kämpfen hat. Dieses Problem ist auch heute noch aktuell.
Die wichtigsten Exportgüter sind Textilien, Edelsteine und Schmuck, Erdöl und –produkte, Chemikalien und Softwareprodukte.
Bei Import sind vor allem Rohöl, elektronische Erzeugnisse, Edelsteine, Maschinen, Edelmetalle und Chemikalien erwähnenswert.
Der Dienstleistungssektor der Wirtschaft macht knapp über die Hälfte (55 Prozent) des gesamten Exports aus. Dies wird speziell im EDV-Bereich deutlich, da Indien hier über gut ausgebildete Kräfte verfügt.
59,4 Prozent der arbeitenden Bevölkerung ist in der Landwirtschaft tätig. Sie trägt aktuell noch knapp 20 Prozent zum gesamten BIP bei. Indien kann sich heute mit Nahrungsmitteln fast selbst versorgen, aber hauptsächlich durch die noch nicht vollständige Technisierung der Landwirtschaft wird diese als vergleichsweise ineffektiv betrachtet.
Die Hauptanbauprodukte in der Landwirtschaft sind im Bereich Nahrungsmittel Getreide (Weizen, Hirse), Reis, Kartoffeln, Zwiebel, Mangos, Bananen. Produkte wie Baumwolle, Zuckerrohr, Tee, Kaffee und Gewürze sind im kommerziellen Bereich erwähenenswert.
Da in Indien der Vegetarismus weit verbreitet ist, spielt die Fleischwirtschaft trotz des größten Viehbestandes der Welt nur eine untergeordnete Rolle. Um so mehr Milch und Molkereiprodukte werden produziert.
Seit den 80-er Jahren spielt die Fischerei eine immer größere Rolle, mit deren Ertrag Indien an der 7. Stelle weltweit liegt.
In Indien gibt es ein großes Vorkommen an Bodenschätzen wie Eisen- und Manganerz, Bauxit und Chrom. Bei Kupfer ist trotz gesteigerter Förderung noch eine Abhängigkeit vom Import vorhanden.
Indien ist der weltweit drittgrößte Produzent von Steinkohle, was gleichzeitig der wichtigste Energieträger des Landes ist. Die Vorkommen an Erdöl und Erdgas decken den Energiebedarf des Landes nur zum Teil.
Die industrielle Produktion in Indien konzentriert sich auf wenige Ballungszentren wie Delhi, Chennai oder Kolkata-Asansol. Neben der für Indien schon klassischen Textilindustrie ist die chemische Industrie, die Auto- und Maschinenerzeugung sowie die Schwermetallindustrie von Bedeutung. Die Bio- und die Pharmaindustrie gewinnen immer mehr Bedeutung.
Die IT-Branche hat vor allem in den letzten Jahren eine große Bedeutung gewonnen. Die Soft- und Hardwareherstellung sowie der „Export“ von Arbeitskräften in der IT-Branche werden immer wichtiger.
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