Salomonen: Geschichte

Bewertung:

Die Besiedlung der Salomonen, einem im südwestlichen Teil des Pazifiks gelegenen Staat, erfolgte vermutlich bereits um 3000 v.Chr. über Papua-Neuguinea. Alvaro de Mendaña de Neyra, ein spanischer Entdecker, sichtete die Inselgruppe als erster Europäer im Jahre 1568 und benannte sie nach dem biblischen König Salomo. Allerdings gingen die genauen Koordinaten zunächst verloren, sodass erst 1767 / 68 durch Philipp Carteret und Louis Antoine de Bougainville eine genauere Erkundung und Benennung der einzelnen Inseln erfolgte. Mit dem Beginn des 19. Jahrhunderts begann einerseits die Besiedlung durch europäische Einwanderer und diverse Handelsaktivitäten, andererseits ab 1830 die Missionierung der einheimischen Bevölkerung. Buka und Bougainville, im Norden des Landes gelegen, gehörten ab 1885 zum deutschen Protektorat Deutsch-Neuguinea, während der restliche Teil der britischen Herrschaft unterstellt wurde. Während des 1. Weltkrieges hielt der Australische Bund die zum deutschen Protektorat gehörenden Inseln besetzt und übernahm zudem nach Kriegsende die Verwaltung Bougainvilles und Bukas im Rahmen des Völkerbundes. Von japanischen Streitkräften 1942 erobert, bildeten die Salomoninseln einen heftig umkämpften Schauplatz innerhalb des Pazifikkrieges, bis den Amerikanern schließlich 1943 die Besetzung des Landes gelang. Während Bougainville und Bukas als UN-Treuhandgebiet unter australischer Verwaltung blieben und seit 1975 endgültig zu Papua-Neuguinea gehören, wurde der restliche Teil der Salomonen erneut britisches Protektorat. Nach Einführung einer inneren Selbstverwaltung im Jahre 1976 erlangte der Inselstaat 1978 die vollständige Souveränität im Rahmen des Commonwealth. Zwar wiesen die Entwicklungen der folgenden Jahre, unter anderem die Durchführung der ersten freien Wahlen im Jahre 1980, auf eine politische Stabilität hin. Doch bestimmten seit 1998 ethnische Auseinandersetzungen das Geschehen auf den Salomoninseln: Von Gewalttaten begleitet, spitzte sich der Konflikt zwischen der einheimischen Bevölkerung auf der größten Insel Guadalcanal und den Einwanderern aus der Provinz Malaita stetig zu, führte gar zur Erklärung des Ausnahmezustandes seitens der Regierung. Die Bewegung der von den Einheimischen gegründeten GRA (Guadalcanal Revolution Army), die unter anderem die Vertreibung tausender Malaiter unterstützte, konnte zwar im Jahre 2000 zur Unterzeichnung eines Friedensabkommens bewegt werden. Dennoch flammte der Konflikt seit 2002 erneut auf, sodass auf Bitten der salomonischen Regierung eine multinationale Eingreiftruppe unter dem Namen RAMSI (Regional Assistance Mission to the Solomon Islands) und der Führung Australiens eingesetzt wurde, um die Sicherheitslage zu beruhigen. Einige Einheiten konnten 2004 bereits wieder abgezogen werden, doch kam es 2006 nach den Parlamentswahlen erneut zu schweren Ausschreitungen und einer kurzzeitigen Verstärkung der Eingreiftruppe.

Weiter lesen ...

• Geschichte von Salomonen
• Politik und Wirtschaft von Salomonen
• Lage und Natur von Salomonen
• Sehenswürdigkeiten von Salomonen