Kreta ist nach Zypern die zweitgrößte Insel im östlichen Mittelmeerraum. Mit einer Gesamtfläche von guten 8260 qkm und einer Küstenlänge von über 1065 km liegt die größte griechische Insel 160 km südlich des griechischen Festlandes. Kreta erstreckt sich mit einer Länge von etwa 260 km von West nach Ost und weist eine Breite von rund 60 km auf. An der schmalsten Stelle misst die Insel nur 12 km Breite. Ganz Kreta wird von einer Gebirgskette dominiert, die nach Norden abfällt und im Süden steil ansteigt. Im Südwesten der Insel liegt die Samaria-Schlucht, die sich über 17 km von der Omalos-Hochebene bis zum Libyschen Meer erstreckt und zu den meistbesuchten Touristenattraktionen zählt. Die Samaria-Schucht ist eine der längsten Schluchten Europas, deren Felswände bis zu 600 m in die Höhe ragen.
Da in der Schlucht ist kein Handy-Empfang besteht, wird jeder Besucher und Wanderer beim Betreten und Verlassen akribisch dokumentiert. Schon im Jahre 1962 wurde die gesamte Schlucht zur Nationalpark erklärt, und Wanderer aus aller Welt wandern seit jeher mit Begeisterung den 13 km langen Weg entlang, der direkt durch die Schlucht führt. Zu beachten ist jedoch, dass es auf der Strecke keinerlei Verpflegungsmöglichkeiten gibt, nur Wasser aus den zahlreichen Quellen des Gebirgsbachs kann kostenlos getrunken und in mitgebrachte Wasserflaschen abgefüllt werden. Wer die Wanderung umgehen möchte, muss mit dem Boot zum Hafen von Agia Roumeli übersetzen. Hier, vom Ende der Schlucht, sind es nur rund 4 km bis zur sogenannten „Eisernen Pforte“, ein beeindruckender Durchlass von nur drei bis vier Metern und der somit schmalsten Stelle der Schlucht. An der relativ flach abfallenden Nordküste Kretas liegt Iraklio, die größte Stadt der Insel und fünftgrößte Stadt Griechenlands. Der Platia Venizelou bildet das Herzstück von Iraklio und ist von etlichen Cafés und Restaurants gesäumt. In der Mitte des Platzes steht der im Jahre 1628 erbaute Morosinibrunnen, dessen Wasserschale von vier steinernen Löwen getragen wird. Das Wasser stammt aus den Quellen von Archanes und wird über einen 15 km langen Zufluss aus den Quellen versorgt. Ebenfalls sehenswert ist die Marktstraße Odos 1866, die von Einheimischen wie Touristen gleichermaßen gern besucht wird. Hier drängen sich in den Vormittagsstunden zahlreiche Marktstände aneinander, und in den Seitenstraßen finden sich Restaurants, die zum Verweilen einladen. Historisch Interessierten sei ein Besuch des archäologischen Museum angeraten. Mit Ausnahme des Nationalmuseums in Athen beherbergt es die bedeutendste historische Sammlung des Antiken Griechenlands. In zwanzig Ausstellungsräumen, die sich auf zwei Etagen verteilen, sind zahlreiche Funde von Ausgrabungsstätten wie Knossos, Phaistos und Agia Tirada, deren wunderschön verzierter Sarkopharg hier zu sehen ist, ausgestellt. Knossos, die wohl bedeutendste archäologische Ausgrabungsstätte, liegt wenige km südlich von Iraklio. Die Stätte wurde vor allem durch den Palast des Knossos weltberühmt. Der ursprüngliche Palast umfasste eine Fläche von rund 21.000 qm. Von den geschätzten 1300 Räumlichkeiten konnten jedoch bisher nur 800 nachgewiesen werden. In einem der Räume wurde ein Thron aus Alabaster gefunden, so dass dieser Raum fortan als Thronsaal bezeichnet wurde und das Herzstück des Palastes bildet. Der Palast wurde, wie es typisch ist für Anlagen der Minoer, um einen zentralen Hof errichtet. Bemerkenswert sind die großteils gut erhaltenen Pithoi, große, dickwandige Tongefäße zur Bevorratung von Lebensmitteln, in denen Wasser, Olivenöl, Getreide und Wein gelagert wurde. Ebenfalls gut erhalten und wunderschön anzusehen sind bunte Wandmalereien und farbig gestaltete Fresken, die den Palast einst geschmückt haben. Ein Teil der Siedlung, die auf das Jahr 4000 v. Chr. zurückgeht, wurde inzwischen aufwändig restauriert, der andere Teil befindet sich noch um Ursprungszustand. Wer nach dem ganzen Kulturprogramm in der Natur entspannen möchte, sollte zum Strand Vai, dem wohl berühmtesten Strand von Kreta, fahren. Im Nordosten der Insel befindet sich ein einzigartiger, natürlicher Palmenstrand und lässt jeden Besucher glauben, er sei in der Karibik. Das einzige, was einen daran erinnert, dass man sich noch immer in Europa befindet, ist der Umstand, dass man hier eben nicht alleine ist.