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Reisebericht: Jabulaaaani! Julie at the big five

Weihnachten unterm Tannen...äh Affenbrotbaum

erstellt um 13:15 Uhr am 13.01.2011

Ganze 6 Nächte verbrachten wir im Malelane Camp des Krüger Nationalparks. Ein Tag gleichte dem Anderen. Früh wurde in den Wagen gestiegen und dann versteift und krampfhaft mit runtergekurbelter Scheibe aus dem Fenster nach den Tieren Ausschau gehalten bis man Abends völlig erschöpft und verschwitzt im Camp wieder ausstieg. Nach dem ersten Tag unglaublicher Eindrücke und zahlreichen Tierbeobachtungen stellte sich dann eine Flaute ein. Die Tiere liessen am zweiten Tag auf sich warten. Bis auf ein paar Elefanten, Gnus und Zebras nix weiter gesehen. Vielleicht war man auch schon zu sehr verwöhnt. Dennoch zu den Big Fives zählen nun mal auch der Leopard und der Löwe und das Nashorn und die hatten sich noch nicht in ihrer vollen Pracht vor meiner Linse geschoben. Aus dem ersten Tag hatte ich ja bereits schon die Erkenntnis gewonnen das man im Krüger niemals aussteigen sollte. Also hielt ich mich auch dran obwohl es jedesmal verlockend war. Es wurde immer sehr früh hell (5uhr) und ich bekam schon Panik als ich um 7 aufwachte und das Camp wie verlassen war. Ich dachte jedesmal „wir sind zu spät“ „wir müssen los“. Am 3. Tag setzten wir es auch in die Tat um und halb 7 verließen wir das Camp. Und das zeitige Aufstehen zahlte sich 5min später aus. Nach 2km Fahrt aus dem Camp sahen wir auf der Straße mehrere Autos parken. Mir war sofort klar, da muss was Besonderes sein. Und Tatsache. Da sah ich ihn, in einem großen weitgefächerten Baum, auf einen dicken Ast mit seinem schwarzgepunkteten, goldenen glatten Fell hervorstechen – ein Leopard. So schön und ästhetisch, ja fast majestätisch drohnte er in dem Baum und liess sich vom Menschenvolk keineswegs beirren. Er war nur wenige Meter vom Auto entfernt. Ich war so glücklich und ich kam dem Ziel, alle großen 5 zu sehen, immer näher. Er war so schön anzusehen, man wollte gar nicht wegfahren, aber man wusste ja nicht was noch so kommen wird, also ging es weiter. Bis auf dem Leoparden gab es jedoch keine weiteren großen Highlights an dem Tag vor Heilig Abend. Ich fühlte mich leicht unter Druck, da der Löwe noch fehlte und das Nashorn hatten wir bisher auch nur aus weiter Entfernung gesehen. Ich dachte mir nur, wie schön es wäre zu Weihnachten als Geschenk dann noch den Löwen zu sehen. Ein Gefühl für Weihnachten und die abendliche Stimmung von zu Hause stellte sich bei mir nicht ein. Ich dachte zwar viel daran und versuchte mir vorzustellen wie meine Lieben daheim unterm Tannenbaum sitzen aber es war einfach alles zuuuuu weit weg und ich war viel zu platt und überwältigt und hatte zu tun meine Eindrücke zu verarbeiten. Der 24. Dezember 2011, also ein Tag wie jeder Andere, also ein Tag wie jeder andere im Krügerpark!!  Lach. Bis auf eine große Besonderheit. Als wir am Tag wieder frühs losfuhren, hofften wir ja nun diesmal den Löwen zu sehen. Wir hatten es beinahe aufgegeben und waren schon auf dem Rückweg unsere Route, als ein Wagen neben uns hielt und die Fahrerin uns mitteilte das 8km entfernt mitten auf der asphaltierten Hauptstraße 9 Löwen faul herum liegen. Ich freute mich wie ein Schneekönig. Allerdings sind 9km lang besonders bei Tempo 50. Sie könnten also schon weg sein bevor wir sie erreichen. In mir stieg das Adrenalin. Das sind so aufregende Momente da kommt ein riesen Glücksgefühl hoch. Auch diesmal sah man schon von Weitem mehrere Autos auf der Straße halten. Da musste es also sein. Und dann sah ich sie da liegen, größer als ich sie mir vorgestellt habe. (Obwohl man die Tiere vom Zoo kennt, weiss man vor Ort nicht gleich ihre Größe einzuschätzen) Und sooo nah kommt man ihnen ja auch nicht. Da lagen sie einfach mitten auf der Straße. So einfach war das und ich habe mir die Tage zuvor die Augen ausgebrochen vor lauter Suche im Strauchwald. Ein paar lagen noch im Gras. Faul und müde. Sie sahen friedlich aus. Und doch stieg in mir der Respekt vor den Tieren und etwas Bammel hatte ich auch. Denn sie lagen 2m entfernt vom Auto. Und für die Fotos hatte ich die Scheibe natürlich unten. Leider war kein richtiger Löwe mit riesen Mähne dabei. Nur ein paar Löwinnen und Junglöwen. Aber dennoch das war atemberaubend. Einfach toll und das noch am Weihnachten. Ein besseres Geschenk gab es nicht. Und sofort viel auch ein enormer Druck ab. Abgesehen davon war das alles schon mehr als genug was man sehen wollte aber dennoch machte es das ganze Abenteuer irgendwie rund. Und ich war glücklich. Somit konnte man den letzten Tag deutlich relaxter angehen und man nahm mit was man noch vor die Linse kriegte. Viele Zebras, Gnus, Büffel, Giraffen usw. Leider waren die Nashörner immer weit entfernt aber vielleicht auch gut so sonst hätten sie vielleicht unseren Wagen durchbohrt mit ihrem riesen Horn. Das war ein absolut aufregendes, unvergessliches und wahrscheinlich einmaliges Erlebnis und für mich ist damit ein großer Traum wahr geworden, nicht nur die Tiere zu sehen, sondern auch in einem der größten Nationalparks der Welt gewesen zu sein. (Schade das es mit dem Foto nicht geklappt hat) LACH Nach den 7 Tagen Krüger stellte sich bei mir schon fast der Normalitätsgedanke ein und ich fragte mich ob es überhaupt noch ne Zivilisation gibt. Denn das war ja Natur pur. Und als wir den Krüger verliessen glaubte ich hinter jedem Strauch ein Zebra stehen zu sehen, da die Vegetation ausserhalb des Krügers nicht viel anders ist. Zudem kommt es vor das Tiere auch ausbrechen da der Krüger nicht durchegehend eingezäunt ist bzw die Zäune leicht zu durchbrechen sind So findet man lustigerweise am Straßenrand häufig ein rotes Dreieck, statt eines Rehes wie es üblich ist, mit einem Elefanten darauf. Es war irgendwie traurig den Park zu verlassen obwohl es wirklich auch anstrengend war durch die Fahrerei und das ständige konzentrierte aus dem Fenster gucken. Aber es ging ja noch weiter und das nächste Ziel hiess: Blyde River Canyon.
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