Stahlblauer Himmel, trockener Urwald, kein Wind, angenehme Badetemperaturen in Flüssen und Seen, Gewitter mit Donner und Blitz
Das sind so die Stichworte, die für Patagonien für Januar und Februar dieses Jahr passen.
In Gegenden in Südpatagonien westlich der Carretera Austral herrscht sonst eher Regen. Dieses Jahr waren diese Gegenden so trocken wie noch nie und im sonst feuchten Urwald war Waldbrandgefahr. Lagerfeuer mussten extrem klein gehalten werden und boten sich nur in steinigen Flussufern an. Die Flüsse führten so wenig Wasser wie noch nie in den letzten 10 Jahren, so konnten wir Flüsse zu Fuss durchwaten und in Gebiete gelangen, wo sonst kein Hinkommen ist. Entsprechend fiel der Fischfang aus. Wir haben 68 Forellen verschiedener Art in 8 Wochen gefangen. Über 100 haben wir wieder frei gelassen. An entlegensten Orten haben wir Einsiedler getroffen, wie auch der sich selbstversorgende Galizier mit stetig tragendem rotem Helm und Gummistiefeln, der bislang nur bei Einheimischen bekannt war. Wir werden ihn wieder besuchen, sofern es das Wetter erlaubt. Noch nie haben wir die Region Aisen so erleben können.
Auch im Exploradores-Tal bei Thomas und Kati war es trocken wie noch nie. Das Grillhaus musste geschlossen werden – kein Lagerfeuer im Urwald. Die Gegend hatte schon mehrere Wochen keinen Regen mehr gehabt. Erste vertrocknete Riesenblätter (Pangue oder Nalga) bekundeten ihren Leidensweg.
Etwas Regen konnte nur von Gewittern erwartet werden. Ein sehr unübliches Phänomen in Patagonien. Die typischen Windwolkengebilde blieben aus, es bildeten sich anstelle riesige dunkle Kumuluswolken, die Hagel, Blitz und Donner brachten und für den nun trockenen Urwald eher eine Gefahr darstellten, als dass sie Erleichterung für die Pflanzenwelt bringen würden.
Mitte Februar erst kam dann die Erlösung und von da an regnete es nur noch. Überschwemmungen waren vorprogrammiert. Zu dieser Zeit waren wieder zurück in Mendoza am Trockenen.