Auf 19‘500 gefahrene Kilometer dieser Saison: Keinen einzigen Plattfuss
Fidi’s altersschwaches Zwischengetriebe musste in der Zeit zwischen Patagonien und der Hochlandtour aus USA nach Chile importiert und dort gewechselt werden. Klappte bestens und läuft einwandfrei.
Fidi’s gebrochene Blattfedern und Bolzen auf der Hochlandtour
Die zügige Auffahrt zu den Thermalquellen in Fiambala hat dem Bolzen wohl den Rest gegeben. Ein lauter Knall machte sich bemerkbar, danach ein komisches metallisches Geräusch. Es war nicht der Ort, wo Blattfedern oder Bolzen gerichtet werden konnten.
Jedoch Rolf hat immer eine Improvisationidee bereit. Dazu haben wir ja unsere grosse Werkzeugkiste mit entsprechenden Utensilien wie auch Draht und Klebeband dabei – so wie es eben auch Argentinier improvisieren (Draht und Klebeband ist das Werkzeug der Argentinier und wenn es für die Europäer eben auch nicht anders geht, dann halt eben auch für die !!!)
Der gebrochene Bolzen war nicht herauszuschlagen, auch nicht mit Entlastung der Blattfedern und Herablassen der Achse.
Gut dann halt eben anders. Rolf hatte einen fast passenden Bolzen dabei, der Durchmesser war nur wenig zu dünn, hatte also zuviel Spiel. Da hatten wir doch noch diese kurzen Zeltstangenröhrchen zum reparieren von gebrochenen Zeltstangen – längs aufschneiden und um den Bolzen wickeln – passte und mit Draht und Klebeband so fixiert, dass der Improvisationsbolzen nicht herausrutschen konnte (hat sich bis nach Calama gehalten).
Wieder alles eingebaut, war das metallische Geräusch weg. Doch wir hatten übersehen, dass da doch noch eine Blattfeder gebrochen war. Und eine zweite auf der anderen Seite hat es dann später an der Pazifikküste in Chile auch noch gebrochen. Nun da musste dann mal die Werkstatt her. Dies war jedoch erst in Calama möglich. Dort wurden dann Fidis Hinterbeine wieder operiert.
Fidi’s geplatzter O’Ring an der Hydraulik vor dem Einstieg in den Paso San Francisco
Gerade hatten wir Roland am Zusteigeort Fiambala abgeholt und waren unterwegs Richtung San Francisco Pass. Nach dem ersten Fotostop nach dem Mittagessen konnte Rolf weder steuern noch bremsen.
Oh je – das hatten wir doch schon einmal – letztes Jahr in Patagonien.
Die Hydraulikpumpe war in den USA gewechselt worden, offenbar nicht seriös wie alles andere auch nicht. Wunderte uns deshalb gar nicht, als Rolf dann nach der Rückfahrt nach Fiambala bei der Zerlegung eine übergrosse Menge an Teflonband an der Verschraubung der Pumpe vor-fand. In USA war man einfach zu bequem gewesen, nochmals die Verschraubung zu lösen und den O’Ring zu wechseln.
Nun hatten wir den „Ölsalat“!
Wir hatten noch etwas Hydrauliköl dabei, jedoch nicht genug. Einen O’Ring hatten wir auch dabei, jedoch nur minderere Qualität. So sprachen wir einen LKW-Fahrer einer gerade in Fiambala tätigen Firma aus Buenos Aires an. Die hatten einen eigenen Mechaniker. Der konnte uns den geeigneten O’Ring und Hydrauliköl auch während der Siestazeit besorgen.
Rolf hatte schon alles bereit, als der Mechaniker mit dem Material ankam. Nur noch O’Ring einsetzen, Öl einfüllen bis keine Luft mehr im System war, alles wieder einbauen und 2 Stunden später waren wir dann endgültig unterwegs Richtung San Francisco Pass.
Rolfs verknacktes Knie auf der Hochlandtour
Dass beim Scheibenputzen das Knie verknackst werden kann, schafft man offenbar nur in der Wüste. Andere Hinweise nehmen wir gerne entgegen!
Das war in Calama auf dem Campingplatz passiert. Rolf konnte nicht mehr auf dem einen Bein auftreten. An chauffieren war gar nicht zu denken. Wir wickelten das Knie in Eis und eine Hochlagerung des Beines auf der Beifahrerseite wurde für Rolf eingerichtet. Frauchen musste nun ans Steuer. Das war nicht das erste Mal, damals in Patagonien in Tortel, als Rolf die Rippen gebrochen hatte, musste ich auch ran. Die Strecke zu den Tatio-Geysiren bei Nacht, die Ausflüge in San Pedro und der Jamapass war nun in meine Verantwortung gelangt. Ich kam jedoch bald wieder in Schuss, musste dann halt einige Jobs wie Abwassertanks am Camper leeren, Aufbaumithilfe beim Aufenthaltszelt und Scheibenputzen übernehmen. Das habe ich dann auch noch geschafft. Nach einer Woche konnte Rolf dann das Steuer wieder übernehmen.