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Reisebericht: Inside Tansania

Zu Hause, in Machame.

erstellt um 18:07 Uhr am 03.09.2008

Am Samstag, den 30.08., sind wir endlich in Richtung Ozean gestartet.

Alle, die auf Safari waren, hatten sich einen Tag erholt, und Ulli und ich, wir hatten die komplette letzte Woche in Machame verbracht, wir hatten reichlich Fernweh in uns verspuert. Mal wieder Weg von Machame!

Doch nicht alle haben sich auf den Weg nach Tanga gemacht, drei von unseren Jungs haben den Aufstieg zum Kili in Angriff genommen. Sie haben heute Morgen den Gipfel erreicht und wir erwarten die Bergsteiger morgen zurueck.

Mit dem Bus dauert es sechseinhalb Stunden nach Tanga, einem ehemaligen Kolonialhafen am Indischen Ozean. Angelockt von dem, in unserem Reisefuehrer beschriebenen, Flair der Stadt, machten wir uns am Samstag Vormittag auf den Weg. Auf der gut ausgebauten Strecke, in Richtung Dar A Salaam, entlang an den Para und Usambara Mountains, hatten wir die Savanne hinter uns gelassen. Unserem alten, aber gut erhaltenem Bus kam das Gefaelle, vom 800 m hoch gelegenen Moshi, an die Kueste, gelegen. Die Landschaft aenderte sich von Kilometer zu Kilometer. Die Savanne ist nicht immer nur gelb und verbrannt, sondern bietet auch neue, andere Farben und Eindruecke. Um Same herum ist der Boden satt rot und die Menschen nutzten die lehmhaltige Erde um sich, auf einfache Art Ziegel zu brennen. Immer wieder sehen wir die Gebilde aus frisch geformten Ziegeln. Wie kleine Haeuser sehen sie aus, fensteraehnliche Oeffnungen werden genutzt um ein Feuer darin zu entfachen und so die Ziegel zu trocknen. Fasst alle Huetten, die entlang der Strasse kleine Doerfer bilden, sind aus diesen roten Ziegeln gebaut. Im Gegensatz zu  der Region um Moshi und Arusha, wo die Menschen einen dunkleren, braunen Lehm zum Bau nutzen. Da unsere Strasse entlang des Pangani Flusses verlaeuft, der sich den Weg durch die Savanne zum Ozean sucht, wird unsere Fahrt von gruenen Palmenhainen und vielen fruchtbaren Feldern begleitet.

Wir hatten Tanga am Nachmittag erreicht. Nach kurzer Begruessung am Busbahnhof durch die uebliche Menge aus jungen Maennern, die sich als Guids und Taxifahrer anbieten (sogenannte Flycatcher), und nach leichten Orientierungsschwierigkeiten, fanden wir das ruhige Stadtzentrum und unsere Hotel, das Ocean Breeze.

Das Stadtbild Tangas ist, abgesehen von neueren Vierteln, um das Zentrum herum, vom Kolonialen Baustil gepraegt. Leider ist das Geld knapp und es gibt kaum Moeglichkeiten die, zum Teil mehr als hundert Jahre alten Haeuser, zu erhalten. Trotzdem empfanden wir die Stadt selber, und auch die Menschen, als viel angenehmer als die Tourismuszentren Moshi und Arusha. Die meisten Leute sind mit alten Fahraedern unterwegs, mit denen sie alles moegliche transportieren. Grosse Schraenke, Feuerholz, gestapelt zu riesigen Tuermen, Maenner haben ihre Frauen auf dem Gepaecktraeger und Jungs ihre Freundin oder den Kumpel. Das zweite Hauptverkehrsmittel, nach den Fahrraedern, sind kleine Motorraeder aus Japan oder uns unbekannten Firmen aus unbekannten Laendern. Die sonst ueblichen Daladalas, sind kaum unterwegs. Und so entsteht, durch eine bunte Mischung, aus den ruhigen und relaxten Bewohnern Tangas und dem Gefuehl, sich in einer Stadt laengst vergangener Tage zu befinden, eine ganz eingene, freundliche Atmosphaere. Mit einem Wort: wir haben uns wohl gefuehlt.

Tanga liegt an einer tief ins land reichenden Bucht. Es gab aber keine Enttaeuschung unter den Reisenden, dass die Aussicht von unseren Hotelbalkonen nicht bis zur offenen See reichte. Auch so hatten wir stimmungsvolle Szenen, die sich uns boten: die weite Bucht, mit der sich darin befindenten Toteninsel, und der Hafen, welcher der drittgroesste an der Ostkueste ist, aber nur aus zwei Entladekraenen besteht, die zudem noch friedlich vor sich hinschlummerten. Auch ein Zeichen fuer das verschlafene Staedtschen Tanga.

Bevor wir entgueltig den freien Blick auf den Indischen Ozean geniesen konnten mussten wir uns aber noch zwei Tage gedulten. Wir hatten uns ein kleines Programm, anhand der Empfehlungen unseres Reisefuehrers, zusammengestellt, und konnten so, die Sehnsucht nach Strand und Meer bewaeltigen. Standesgemaess fuer Tanga, ging es auf alten, klapprigen Fahrraedern zu, etwas ausserhalb von Tanga gelegenen, Tropfsteinhoelen. Wir hatten am Abend zuvor, beim Einchecken ins Hotel, einen sehr sympatischen, jungen Afrikaner getroffen, der sich als unser Guide fuer die Tour anbot. Er betreibt seit kurzer Zeit eine kleine Aussenstelle eines grossen Safari-Anbieters, organisierte die Raeder, und war gleichzeitig unserer Fuehrer in den Hoelen. Von Tanga aus, sollen sich die Hoelen bis Mombasa erstrecken. Zu Besichtigen ist nur ein kleiner Teil, aber der war auch schon reichlich beeindruckend, zusammen mit den spannenden Geschichten von fluechtenden Aufstaendigen, die sich mehr als zwanzig Jahre lang vor den Kolonialherren, in diesen Hoelen, versteckt haben sollen. 

Nachdem wir, nach unserer Ankunft am Abend, bereits das eine, empfohlene, Restaurant ausprobiert hatten, und die Meinung ueber die hervorragenden Milchshakes des Patwas teilen konnten, war, nach unserer Tour zu den Hoelen, der Food Palace an der Reihe. Das andere, empfolene Restaurant in Tanga. Nach diesem, ebenfalls guten Essen, erkundeten wir die Stadt und machten uns auf den Weg in Richtung Sueden. Zu Fuss, in der Hoffnung vielleicht doch schon einen kurzen Blick auf den Ozean zu erhaschen, durch die wunderschoenen, aber leider teils sehr verfallenen, Strassen von Tanga, begegneten uns wieder und wieder Spuren der Vergangenheit:

Das alte Krankenhaus ist ein aufregendschoenes Gebaeute, mit grossen Galerien, die sich um das gesamte Haus, auf allen Etagen,  ziehen. Wunderbar gestaltet, breit und herrschaftlich. Es ist dem Verfall preisgegeben (kleine, zaghafte Renovierungsarbeiten scheinen zu beginnen). Wir konnten es ungestoert erkunden und so eine kleine Zeitreise machen. 

Im Zentum Tangas befinden sich zwei gut gepflegte Friedhoefe und Denkmaeler zu Ehren der, im Araberaufstand und waehrend des Erstenen Weltkriegs, gefallener deutscher Soldaten und deren afrikanischen Kameraden. Natuerlich vielen sie ehrenvoll fuer Kaiser und Vaterland, wie es uns die Innschrift des Gedenksteins pathetisch verraet.

Am naechsten Tag machten wir uns frueh auf, um rechtzeitig Pangani, zwei Stunden Daladalafahrt im Sueden von Tanga gelegen, zu erreichen. Geplant hatten wir einen Tag und eine Nacht in einem Strandresort. Angeblich der schoenste Abschnitt der Tansaniischen Kueste. Betrieben werden die Bungalows, die direkt am Strand liegen, von einem deutschen Ehepaar. Leider wissen wir nicht, ob die Schwaermereien unseres Reisefuehrers, von Strand und Unterkunft, zutreffen, denn wir haben unser Ziel nie erreicht. Der Aerger fing nach zwei Stunden anstregender Fahrt ueber Stock und Stein, auf unausgebauten Strassen, in Pangani an.

Pangani ist ein idyllisch gelegener kleiner Fischerort, an der Muendung des gleichnahmigen Flusses in den Indischen Ozean. Unsere Sehnsucht, nach der Weite des Ozeans, stand kurz vor ihrer Befridigung. Von der Faehreaus aus, die uns zum anderen Ufer des Flusses brachte, konnten wir das Offene Wasser sehen. Umgeben von Palmen und dichten Wald setzten wir ueber. Auf dem Fluss herrschte ein reges Treiben aus Booten. Draussen, auf dem Meer, konnten wir schon die weissen Segel der Dhaus, der traditionellen Segelboote, sehen. Angekommen, sahen wir zwei Mzungus an der Anlegestelle warten, sie stiegen eben aus ihren Autos. Aber warum waren sie mit zwei Autos da?

Geplant war, dass wir von den Betreibern, unserer ausgewaelten Unterkunft, abgeholt werden Und es stellte sich auch herraus, dass die beiden, die wir direkt nach Anlegen der Faehre trafen, auch von unserem Zielort kamen. Nur leider stellte sich nicht herraus, dass sie da waren, um uns abzuholen. Wir trafen sie rein zufaellig, sie waren auf dem Weg nach Moshi. Nach einem kurzem Gespraech war klar, wie es weiter gehen sollte: Da ihnen keine weiteren Fahrzeuge zur Verfuegung standen, waren wir auf ein Daladala oder einen gemieten Transporter angewiesen, der uns dann ins sechszehn Kilometer entfernte Hotel bringen sollte. Soweit so gut, kein Problem fuer uns. Dummerweise befindet sich die Suedseite von Pangani, wo es nur eine Hauptstrasse gibt, in der Hand weniger Fahrunternehmer. Aufkommender Tourismus hat den Geschaeftsinn dieser Unternehmer geweckt und so kostet eine Fahrt von wenigen Kilometern 30000 TSch, etwa 30 Dollar. Wucher!!! Selbst fuer fuenf Personen, der Preis war fuer alle zusammen, nicht gerechtfertigt. Selbst zaehe Verhandlungen mit den Fahrern, wir konnten den Preis auf 25000 druecken, brachten keine wirkliche Besserung der Situation:

In der Mittagshitze, weit weg von der naechsten, groesseren, Stadt, ohne feste Unterkunft, waren wir den den Preistreibern scheinbar ausgeliefert. Als es keine Aussicht auf weitere Verhandlungserfolge gab, entschieden wir uns fuer das einzige Richtige: wir setzten wieder auf die andere Seite, des Pangani ueber, und liesen die schoensten Straende der Kueste hinter uns. Allerdings brachen wir nicht, wieder in Richtung Tanga auf, sondern fanden, zu unserem Glueck, auf der anderen Seite eine Information des Cultural Tourism Programm. Die hilfsbereiten Mitarbeiter konnten uns eine Nacht in einem anderen,  von Katholischen Schwestern betriebenen, Guesthouse vermitteln. 

Die schlechte Stimmung in der Gruppe besserte sich bald. Einzelne Rufe nach einer Rueckkehr nach Tanga verstummten schnell, nachdem der, nur fuenfzig Meter hinter dem Guesthous, liegende Strand sichtbar wurde. Da wir an diesem Tag bereits unsere Verhandlungsinstinkte trainiert hatten, konnten wir der Oberschwester, die sich als harter Verhandlungspartner erwies, auch noch einen kleinen Rabat abringen und die Stimmung war entgueltig wieder gut. Wir hatten nun vielleicht nicht den schoensten Strand Tansanias erreicht, waren aber zufrieden. Auf einigen Kilometern Laenge war der Strand menschenleer. Durch die Naehe zur Muendung des Flusses konnten wir die Dhaus beobachten, wie sie den weiten Weg, vom offenen Meer bis zum Hafen, der geschuetzt flussaufwaerts liegt,  zurueck legten. Der Tag war, nach  reichlich Frust, doch noch gerettet.

Am Tag darauf machten wir uns frueh auf den Weg nach Tanga. Wir wussten nicht ob wir die gesamte Strecke, von Pangani nach Machame, an einem Tag schaffen oder doch noch eine Nacht in Tanga bleiben muessen. Durch die schlechten Strassenverhaeltnisse um Pangani und die undurchsichtigen Busverbindungen nach Moshi, war es ein heikles Unternehmen. Aber wir schafften es doch: Nach zwoelf Stunden Fahrt, begleitet von Regen und genervt von Flycatchern kamen wir am Abend in Machame an. Und in uns allen machte sich ein Gefuehl breit zu Hause angekommen zu sein, in unserem Machame.  

Danke fuers Lesen. Wir versuchen morgen, am 4.9, ein paar Fotos hochzuladen.

 

Karibu sana

Clemens und seine Huehner. 

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