Spaniens höchster Berg: Mit der Seilbahn zur «Hölle»Von Wolfgang Duveneck, dpa Santa Cruz de Tenerife (dpa/tmn) - Die Luft ist so dünn, dass manchem Besucher die Luft ausgeht - doch es lohnt sich: eine Fahrt auf Spaniens höchsten Berg, den Teide auf der Kanareninsel Teneriffa. Denn der Ausblick ist wie das Klima: atemberaubend.
Die Farben faszinieren: ein dunkelblauer Himmel, ringsum eine Lavalandschaft aus schwarz und rot glitzerndem Geröll, in der Ferne die schneeweißen Umrisse eines Observatoriums. Die Stimmung über den Wolken auf der Kanareninsel Teneriffa, nur 200 Meter unter der Spitze von Spaniens höchstem Berg, dem Teide (3718 Meter), ist atemberaubend - und zwar im Wortsinn.
Die Luft ist klar, aber dünn. Wer sich zum ersten Mal einen Ausflug auf den dritthöchsten Inselvulkan der Welt gönnt und nicht früher schon solche Höhen kennengelernt hat, wundert sich: Kaum hat er die Gondel der Teleférico, der Teide-Drahtseilbahn, verlassen, fällt das Atmen deutlich schwerer als sonst. Viele Touristen, die nur das Flachland gewohnt sind, bekommen leichtes Herzklopfen. Doch die Tour ist die Anstrengung wert. Denn wer den oft schneebedeckten Gipfel sonst nur von Postkarten oder aus der Ferne kennt, erlebt hier Natur pur und buchstäblich den Höhepunkt seines Teneriffa-Besuchs.
Acht bis zehn Minuten dauert die Fahrt mit der Seilbahn von der «Talstation» aus 2356 Metern auf den Berg. Die Ureinwohner nannten ihn «Echeyde» - die Hölle. Mit acht Metern pro Sekunde schafft die Gondel einen Höhenunterschied von 1199 Metern. 25 Euro kostet die Fahrt hin und zurück für Erwachsene. Kinder unter 14 Jahren zahlen die Hälfte. Betriebsbeginn ist morgens um 9.00 Uhr, die letzte Abfahrt um 17.00 Uhr - vorausgesetzt, das Wetter macht keinen Strich durch die Rechnung. Denn mehrmals im Jahr steht die Seilbahn still: bei extremem Schnee und Eis, bei Sturm und bei Wartungsarbeiten.
An der Bergstation «La Rambleta» angekommen, gilt es, sich schnell an die veränderten Bedingungen in über 3000 Meter Höhe zu gewöhnen. «Menschen mit Herzproblemen und Bluthochdruck raten wir von der Benutzung der Seilbahn ab, um Gesundheitsprobleme zu vermeiden», heißt es auf dem Ticket. Nur eine Stunde bleibt Zeit, um auf einem schmalen Steinpfad zur Aussichtswarte «Mirador de La Fortaleza» und zurück zu wandern - ein längerer Aufenthalt ist nicht gestattet.
Unterwegs lohnt sich immer wieder eine kurze Verschnaufpause - vor allem, um den Blick auf die Vulkankegel, Lavazungen und Höhlen mit ihren außergewöhnlichen Farben und Formen zu genießen. Beim Blick nach oben entdecken die Touristen, wie zwischen Lavasteinen gelblich-weißer Rauch aufsteigt und davon kündet, dass es im Inneren des Vulkans, der letztmals 1798 ausbrach, noch immer rumort.
Der Weg verläuft fast eben: Links ist die Steilwand des Pico del Teide, rechts sind die Hänge des «Weißen Berges», der «Montaña Blanca», und eine schwarze Bergenge. Angekommen am Aussichtspunkt, ist der Blick frei auf den Nordhang der Insel - vorausgesetzt, das Wetter spielt mit. Das Publikum ist international, die Kommentare sind - gleich, in welcher Sprache - dieselben: «Großartig, einmalig.»
Wer noch höher bis zum Gipfel hinauf möchte, benötigt eine Sondergenehmigung, die mehrere Tage vorher über die Geschäftsstelle des Teide-Nationalparks in Santa Cruz beantragt werden muss.
Die besten Chancen auf einen wolkenlosen Blick über die Insel bestehen erfahrungsgemäß morgens. Individualtouristen haben dann auch die Chance, noch vor Ankunft der täglichen Buskarawanen einen Platz in der Seilbahngondel zu finden. Wer nicht mit dem Auto oder per Reisegruppe anreist, kann von Playa de las Américas oder Puerto de la Cruz aus auch per Linienbus den Teide und den umgebenden Nationalpark erreichen, der 2007 zum Unesco-Weltnaturerbe erklärt worden ist.
Informationen: Spanisches Fremdenverkehrsamt, Myliusstraße 14, 60323 Frankfurt; Telefon: 069/72 50 38, für Broschüren: 06123/991 34.
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