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Spanien » Reisetipps

OP-Säle und Kapelle: Hinter den Kulissen des Stierkampfs

Von Anja Hartwig, dpa

Madrid (dpa/tmn) - Ein rotes Tuch, aufwirbelnder Sand, scharrende Hufe: All das gehört zu einem Stierkampf in Spanien dazu. Doch die Schauplätze der Kämpfe haben noch einiges mehr zu bieten. Eine Tour durch die Arena «Las Ventas» in Madrid gewährt Urlaubern Einblicke in die Torero-Welt.


Unter den Tribünen führt ein hoher Säulengang rund um den Sandplatz. Hinter einer Tür liegt die Krankenstation. Acht Ärzte in zwei Operationssälen und ein Krankenzimmer mit acht Betten sorgen dort dafür, dass während einer Veranstaltung alle Verletzungen sofort versorgt werden können. Im Mai 2010 musste hier in «Las Ventas» in Madrid, dem weltweit wichtigsten Schauplatz von Stierkämpfen, zum Beispiel der Matador Julio Aparacio notoperiert werden. Ein Stier hatte ihm mit einem Horn den Kiefer durchbohrt.


«So etwas kommt zum Glück nur selten vor», sagt Javier Bajo von der Betreiberfirma Taurodelta. «Hier ist schon lange kein Stierkämpfer mehr gestorben.» Die Station ist auch für komplizierte OPs ausgerüstet. Meistens müssen aber nicht die Toreros verarztet werden, sondern Besucher: «Hier haben knapp 24 000 Zuschauer Platz. Da kommt es oft vor, dass jemandem schwindelig wird.» «Las Ventas» ist nach einer Arena in Venezuela der zweitgrößte Austragungsort von Stierkämpfen weltweit.


Auf einer anderen Tür steht «Saal der Toreros». In diesem Raum können sich die Stierkämpfer kurz vor ihrem Auftritt vor den Blicken des Publikums zurückziehen und ihre Gedanken ordnen. Ein weiterer Rückzugsort ist eine Kapelle im Hof. Auf einem Altar steht neben vielen anderen Heiligenbildern ein Abbild der Jungfrau von La Paloma, die als eine Schutzpatronin der Stadt gilt. Am Fuße des Altars liegen drei Kissen, die beim Gebet die Knie der Toreros schonen sollen. «Für die meisten Stierkämpfer ist der Gang in die Kapelle kurz vor dem Kampf ein Ritual», erzählt Bajo. «Natürlich bitten sie die Jungfrau darum, sie im bevorstehenden Kampf zu beschützen.»


Unter den etwa 400 Beschäftigten von «Las Ventas» sind auch 15 Tierärzte. Für einen Kampf am Sonntag werden die rund 500 Kilogramm schweren Stiere schon donnerstags in die zur Arena gehörenden Ställe gebracht. Bevor sie ins Rund gelassen werden, untersuchen die Ärzte sie mehrfach auf ihre Reaktionsfähigkeit. Der Torero, der selbst erst etwa 30 Minuten vor seinem Auftritt nach «Las Ventas» kommt, sieht seinen Gegenspieler in der Arena zum ersten Mal. Welcher Stierkämpfer gegen welchen Stier antritt, entscheidet traditionell das Los.


Für die Königsfamilie ist auf der Tribüne eine Ehrenloge eingerichtet, die Besucher nicht betreten dürfen. In einem Saal nebenan können König Juan Carlos und seine Angehörigen die Toreros begrüßen. Der Monarch ist ebenso wie seine älteste Tochter Elena ein Anhänger der «Corrida», Königin Sofía und Kronprinz Felipe meiden dagegen Stierkämpfe.


Auf den normalen Rängen tummeln sich hauptsächlich ältere Spanier. Die Eintrittspreise betragen 2 bis 150 Euro - je nach Sicht, Sonnen- oder Schattenplatz. «Es kommen auch viele Ausländer hierher», sagt Bajo. «Aber die meisten wollen nur einmal einen Stierkampf sehen und dann nie wieder. Ich hab es auch schon oft erlebt, dass Leute aufgestanden und gegangen sind, sobald das erste Blut floss.»


Trotz des Interesses der Touristen bleibt ein Großteil der Tribüne immer häufiger leer. Bei gewöhnlichen Kämpfen sind oft nur 25 oder 30 Prozent der Plätze belegt. «Die jungen Leute interessieren sich heute eher für Fußball», sagt der Sprecher. Aber um die Zukunft von «Las Ventas» macht er sich trotz der sinkenden Zuschauerzahlen und des künftigen Stierkampfverbots in Katalonien keine Sorgen: «Der Stierkampf gehört zu Spanien, und das wird immer so bleiben. Wir müssen eben wieder mehr junge Leute für diese Tradition begeistern.»


Tauro Tour, Paseo de la Castellana, 115 4ºD, E-28046 Madrid, Telefon: +34 91 5569237. Die etwa 40-minütigen Touren durch «Las Ventas» gibt es auf Englisch und Spanisch dienstags bis sonntags von 10.00 bis 14.00 Uhr. Erwachsene zahlen sieben Euro, Kinder von vier bis zwölf Jahren fünf Euro für die Teilnahme.



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