Übergriffe in Südafrika: Auswirkungen auf Tourismus?Johannesburg (dpa/tmn) - Südafrikas Fremdenverkehrsamt erwartet nach den brutalen Übergriffen auf Zuwanderer aus Nachbarländern in Johannesburg Auswirkungen auf den Township-Tourismus.
«Wir machen uns bereits Gedanken dazu», sagte die Deutschland-Chefin von South African Tourism, Theresa Bay-Müller. Johannesburg sei neben Kapstadt das Zentrum für entsprechende Touren in die Armenviertel.
Townships wie Soweto oder das rund 90 Jahre alte Alexandra hätten einst im Kampf gegen die Apartheid entscheidende Rollen gespielt und stünden als Ziel bei ausländischen Besuchern hoch im Kurs. «Langfristig wird auch dort die kulturelle Begegnung Trumpf bleiben», ist Bay-Müller überzeugt. Die selbst aus Johannesburg stammende Südafrikanerin rät allerdings dazu, nicht auf eigene Faust in die Viertel zu reisen, sondern auf Reiseveranstalter zu setzen: «Die wissen, wie es dort ausschaut und können die Lage einschätzen. »
Obwohl es noch zu früh für Analysen sei, schließt Bay-Müller einen dauerhaften Imageschaden für den Ausrichter der Fußball-WM 2010 zwar aus. «Wir nehmen die Situation jedoch ernst und haben auch das Call-Center informiert, das unsere Hotline betreibt. » Unter der Telefonnummer 0800/118 91 18 können alle Südafrika-Interessierten dort aktuelle Informationen abrufen. Zudem sind beim Fremdenverkehrsamt in Frankfurt/Main Prospekte mit Verhaltensmaßregeln für Südafrika-Urlauber erhältlich.
Besorgte Anfragen oder Stornierungen von Reisen habe es wegen der jüngsten ausländerfeindlichen Exzesse bisher noch nicht gegeben. Die Übergriffe würden von fast allen Ebenen der Gesellschaft im Kap-Staat abgelehnt, und sie seien nicht symptomatisch für die Lage im Lande, sagte Bay-Müller. Es gelte nun sehr aufmerksam zu beobachten, wie sich die Situation weiter entwickelt. Bei den Ausschreitungen waren laut Medienberichten allein am vergangenen Wochenende 14 Menschen ums Leben gekommen. Binnen einer Woche wurden Hunderte Menschen verletzt und Tausende vertrieben. Die Gewalt in den Armenvierteln richtet sich vor allem gegen Zuwanderer aus Nachbarländern wie Simbabwe.
Informationen: South African Tourism, Friedensstraße 6, 60311 Frankfurt; E-Mail: info@southafricantourism. de; kostenlose Telefonnummer: 0800/118 91 18.
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