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Kenia » Traumziele

Kenia wartet noch auf die Touristen

Elefantenherde
Elefantenherden sind in der Savannenlandschaft leicht auszumachen. (Bild: Kenia Tourist Board/dpa/tmn)

Von Eva Krafczyk, dpa

Nairobi (dpa/tmn) - Die Shimba Hills südwestlich der Küstenmetropole Mombasa inspirierten Ernest Hemingway, über die «grünen Hügel Afrikas» zu schreiben. Nur eine zweistündige Autofahrt von den kenianischen Strandhotels entfernt wartet die Wildnis.


In dem kleinen Shimba-Hills-Nationalpark ist eine Begegnung mit Elefanten nahezu garantiert. Und auch der Tsavo-Nationalpark, einer der größten des ostafrikanischen Landes, ist nur wenige Stunden Autofahrt entfernt.


Die Menschen in Kenia sind freundlich. Doch nicht nur deshalb haben Urlauber derzeit das Gefühl, besonders zuvorkommend behandelt zu werden. Kenia ist in hohem Maße abhängig von den Geldern, die die Besucher aus aller Welt ins Land bringen. Der Tourismus ist neben dem Export von Schnittblumen der wichtigste Wirtschaftszweig des Landes, wichtiger noch als der Anbau von Tee und Kaffee im Hochland.


Lamu-Archipel
Blick auf den Lamu-Archipel am Indischen Ozean - ein Besuch dort ist wie ein Abstecher in eine andere Welt. (Bild: Kenia Tourist Board/dpa/tmn)

Auch Samuel Owiyo ist Kellner in einem Vier-Sterne-Hotels an der Nordküste Mombasas. Derzeit hat er ordentlich zu tun. Doch die meisten Restaurantbesucher sind Einheimische. Auch die wenigen Weißen sind keine europäischen Urlauber, die länger bleiben und Geld ausgeben, sondern arbeiten in Nairobi und kommen nur über das Wochenende an die Küste. «Ihr müsst euren Freunden in Europa sagen, dass sie ohne Gefahr hierher kommen können», sagt Samuel fast flehend.


Die Bilder der blutigen Unruhen nach den Präsidentenwahlen haben der Tourismusindustrie Kenias einen schweren Schlag versetzt. Stornierungen sorgten für menschenleere Hotels und verwaiste Strände. Viele Hotelmitarbeiter finden, die Reisewarnungen waren übertrieben und unnötig. Zwar wurden auch in Mombasa Geschäfte geplündert und Hütten niedergebrannt, aber die Gewalt konzentrierte sich auf die Armenviertel. Dort wohnen zwar viele der Hotelangestellten, aber keine Urlauber.


Entlang der Küste am Indischen Ozean bieten Korallenriffe und der Marine-Nationalpark Tauch- und Schnorchelreviere. Wer es nicht so sportlich mag, kann mit Glasbodenboot oder Dhow, dem traditionellen arabischen Segelschiff, den Blick auf bunte Fische im kristallklaren Wasser genießen und je nach Jahreszeit mit ein bisschen Glück Delfine beobachten.


Kilimandscharo
Der Kilimandscharo, der höchste Berg Afrikas in Tansania, ist im Amboseli-Nationalpark unweit der Grenze gut zu sehen. (Bild: Kenia Tourist Board/dpa/tmn)

Zu den meist besuchten Parks gehören außer Tsavo vor allem der Amboseli-Nationalpark, wo bei günstigem Wetter ein Blick auf den Gipfel des Kilimandscharo im benachbarten Tansania möglich ist, und die Massai Mara, für viele der schönste Nationalpark Kenias. Zumindest ist es in der Savannenlandschaft oft leichter, Tiere zu entdecken als im Tsavo-Park, in dem nach der Regenzeit üppiges Unterholz eine zusätzliche Herausforderung ist.


Giraffen, Zebras und Antilopen aller Art gibt es auf den «game drives» garantiert zu sehen, auch die Elefantenherden sind leicht auszumachen. Löwen und Geparden ziehen sich tagsüber meist zurück, doch in den Dämmerstunden haben Besucher mit Hilfe ortskundiger Safarifahrer eine gute Chance, auch die Großkatzen zu Gesicht zu bekommen. Einige Luxuslodges ermöglichen ihren Gästen das Abendessen mit Blick auf ein nahe gelegenes Wasserloch oder Frühstück mit Aussicht auf das Morgenbad der Nilpferde.


Neben den bekannten Touristenattraktionen gibt es in Kenia aber noch Gegenden, die gerade erst für den Tourismus erschlossen werden und noch weitgehend Geheimtipps sind. Der Victoriasee an der Grenze zu Uganda und Tansania im Westen Kenias etwa ist nicht nur der größte See Afrikas und das zweitgrößte Binnengewässer der Welt, er ist auch ein wahres Vogelparadies. Fischadler, Pelikane, Kormorane und Reiher wetteifern mit den Fischern der umliegenden Dörfer und angelbegeisterten Besuchern.


Frauen mit Kindern
In den Gassen von Lamu gibt es keine Autos - verschleierte Frauen sind auf der Insel dafür ein gewohnter Anblick. (Bild: Krafczyk/dpa/tmn)

Wie eine Reise in Tausendundeine Nacht dagegen ist ein Besuch des Lamu-Archipels am Indischen Ozean. Omanische Händler prägten Jahrhunderte lang die Entwicklung der Suaheli-Kultur an der Küste Kenias, und in Lamu ist dieses Erbe noch weitgehend unberührt. In den engen Gassen von Lamu gibt es keine Autos, Esel sind neben Booten das einzige Transportmittel auf der Insel. Verschleierte Frauen und Männer in traditionellen weißen Gewändern prägen das Bild.


Auf Lamu vermischen sich Eselschreie und Meeresrauschen mit dem Ruf der Muezzin von den zahlreichen Moscheen. Die Menschen auf Lamu sind tolerant, aber auch stolz auf ihre Kultur. Und sie wollen, dass Lamu auch in Zukunft seine traditionelle Lebensweise beibehält. Ausländische Gäste werden daher zu Respekt aufgerufen. «Unsere Kinder sehen euch und beobachten euch», heißt es in einem Schreiben des örtlichen Tourismusbüros, das in den Hotels der Insel verteilt wird. Vor allem weibliche Besucher sollten sich daher angemessen kleiden.


Informationen: Kenia Tourist Board, Schwarzbachstraße 32, 40822 Mettmann, Telefon: 02104/83 29 19

Elenantilopen
Die Massai Mara ist für viele der schönste Nationalpark Kenias - Elenantilopen sind dort genauso zu sehen wie viele andere Tierarten. (Bild: Kenia Tourist Board/dpa/tmn)

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Küste von Lamu


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